Zwei Säulen sind für die folgende Bestenliste elementar: die Tests der Fachmagazine und die Meinungen von Kundinnen und Kunden. So sehen Sie sehr schnell und objektiv, welche Produkte gut und welche weniger gut sind.
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Swarovski gilt vielen als der Inbegriff für Modeschmuck. Naturbeobachter und Jagdfreunde hingegen schätzen die hervorragenden Ferngläser des Kristallkonzerns. Das kleinste, aber sehr erfolgreiche Standbein des Unternehmens "Swarovski Optik" mit gut 123 Umsatzmillionen im Jahr ist heute Weltmarktführer bei Ferngläsern, Teleskopen und Zielfernrohren. Die ärgsten Konkurrenten Zeiss und Leica haben die Tiroler inzwischen auf die Plätze verwiesen, in Tests sind sie auf Spitzenränge abonniert. Die Gläser sind auch für professionelle Zwecke einsetzbar, Kunden werden zielgruppennah mit den Produktreihen Natur, Jagd und Freizeit & Reisen angesprochen.
EL-Reihe
Binokulare der EL-Serie decken fast alle Einsatzszenarien ab. Die Vergrößerungsfaktoren liegen bei 8X, 8,5X, 10X oder 12X, wobei schon das Günstigste (EL 8x32 WB) mit rund 1.600 Euro zu Buche schlägt, für das Größte mit 50 Millimeter durchmessender Eintrittspupille und zwölffacher Vergrößerung (EL 12x50 WB) überweist man noch einen Tausender mehr. Der Eintritt in die Welt der Birder, Spotter oder Sportschützen ist also preislich kaum ein Spaziergang – doch erhält man dafür sehr gute Gläser für jeden Zweck, mit geringen Farbsäumen, guter Farbwiedergabe und Dämmerungszahlen, die insbesondere bei der Ansitzjagd von Bedeutung sind. Äußerlich sind die EL-Typen an ihrem Durchgriff zu erkennen, auf dessen Einhandbedienung Swarovski besonders stolz ist. Grundsätzlich gilt: Die achtfach vergrößernden Gläser ermöglichen eine schnellere Zielerfassung und sind leichter, zeigen aber weniger Details als zehn- oder zwölffach vergrößernde Typen. Die Großformatigeren hingegen stehen für Detailerkennbarkeit auch auf größere Entfernung, sind die bessere Wahl bei Dämmerung und wenn große Sehfelder erwünscht sind, erfordern aber eine ruhige Hand. Um einige EL-Superlative herauszupicken: Das EL Range Microsite lässt sich mit nur 880 Gramm als leichtestes Glas seiner Klasse an Grammjäger vermitteln, das EL 10×42 Swarovision ist mit derzeit bis zu 2.300 Euro das teuerste, am Markt befindliche Swarovski-Glas. Höchste Qualität der optischen Werte, Brillanz der Bilder und vergnügliches Scharfstellen durch das Fokussierrad wiederum darf man vom EL 50 für 2.500 Euro erwarten (Jäger 7/2011).
CL-Reihe
In der CL-Reihe haben die Tiroler Allzweck-Binokulare mit den schlankeren Dachkantprismen, geringem Gewicht und handlicher Kompaktform zusammengefasst. Auch hier beginnen die Preise erst dort, wo sie bei der Konkurrenz enden: Für ein kompaktes CL Pocket, besonders empfohlen für Reisende oder diverse Freizeitzwecke, überweist man zwischen 600 und 700 Euro, für das CL Companion 8x30 B noch einmal um die Hälfte mehr. Selbst diese Einstiegsmodelle sind bei Swarovski also nur etwas für Investitionsfreudige, doch erneut beispielhaft für die Spitzenränge bei Magazinchecks. Das kleinformatigste, für die Westentasche entwickelte Falt-Fernglas CL 10x25 B verkauft Swarovski an Kunden, die ihr Glas für längere Beobachtungen einsetzen, intuitiv bedienen möchten und auch ein großes Sehfeld für Brillenträger erwarten. Einzige Kritik der Warentester zum achtfach vergrößernden Pocket mit 25 Millimeter Objektivdurchmesser: Für Brillenträger sei es schlecht geeignet (Stiftung Warentest 8/2006). Auf seiner Produktwebseite greift der Hersteller gerade diesen Punkt auf: Durch die individuell einstellbaren Drehaugenmuscheln sollen auch Brillenträger vom großen Sehfeld (119 Meter) profitieren können. Beide CL-Ausführungen lassen sich an anspruchsvolle Freizeitgucker vermitteln, die ihr Glas gerne permanent griffbereit bei sich oder im Handschuhfach liegen haben. Sie sind in grün, schwarz und sandfarben erhältlich.
Habicht
Robust, stabil, beschlagfrei durch Stickstofffüllung und daher ideal für vielerlei Outdoor-Aktiviäten, – das sind die Kernbotschaften an Leute, die sich auf die Habicht-Produktseite von Swarovski haben weiterleiten lassen. Hier dominieren die klassischen Porro-Prismen, bei denen die optischen Achsen von Objektiv und Okular etwas gegeneinander versetzt und die durch ihre z-förmige Lichtwiedergabe gekennzeichnet sind. Die Sehfelder sind groß, die Linsen besitzen eine widerstandsfähige Außenflächenvergu?tung, die schwarzen, teils gummiarmierten (GA) Gehäuse sind leicht und vertragen auch einmal unbeschadet einen kräftigeren Stoß. Ihre Beliebtheit verdanken die 7x42-Typen einer Vielseitigkeit und Preisen, die einer Einstiegsserie angemessen sind: 820 bis 990 Euro für das Billigste dieser Klasse, zwei Hunderter mehr für die gummiarmierte Variante des 7x42 oder zwei Zehner mehr für das 10x40 W. Das Habicht 8x30 W mit Leichtmetallgehäuse gehört zu den traditionellen Porro-Gläsern mit langjähriger Präsenz am Markt, empfohlen für Exkursionen, im Gebirge und Leute, die sich 880 Euro im Budget zurechtlegen können – und die kontrastreichen, randscharfen Bilder und lichtstarken Abbildungen honorieren. Die Habicht-Typen sind generell etwas günstiger als vergleichbare Serien von Zeiss oder Leica.
SLC-Reihe
Die Gläser der SLC-Produktfamilie (abgekürzt für Slim Light Compact und mit der Dreifach-Fanfare schlank, leicht und kompakt übersetzbar) zielen auf die unterschiedlichsten Einsatzzwecke, sind aber dank robuster Bauweisen und kompakten Formen insbesondere bei Reisenden beliebt. Hier dominieren schlanke Designs, geringe Gewichte und griffige Gummiarmierungen, vor allem aber Linsen, die leicht gereinigt werden können und mit wenig Pflege auskommen. Bei den SLC-Typen wurden Optik und Vergütungssystem auf Kontrast und Schärfe getrimmt. Die Tiroler setzen auf fluoridhaltige Linsen für lichtstarke HD-Optiken und seriell auf Technologien wie die Swarobright-Vergütung für optimale Farbtreue über das gesamte Lichtspektrum. Swaroclean wiederum steht für leichte Reinigung bei hartnäckigen Verschmutzungen wie Baumharz, Insektenschutzmitteln oder Wasserflecken. Die Produktvarianten 8x42 W B und 10x42 W B wechseln für rund 1.600 Euro den Besitzer, die Typen 8x56, 10x56 und 15x56 W B schlagen mit rund 2.000 Euro zu Buche. Das einzige Modell mit 15-facher Vergrößerung empfiehlt sich für die Beobachtung bei einsetzender Dämmerung und auf weite Distanzen.
„Viele Modelle sind stark mit Schadstoffen belastet. Für die wenigen guten Ferngläser müssen Käufer tief in die Tasche greifen. Ein Schnäppchen gibt es aber auch.“
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Ausgabe: 5/2024
Erschienen: 04/2024
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