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Charakteristikum der Meniere-Krankheit ist ein anfallartig auftretender Schwindel, der mit Übelkeit verbunden ist; den Betroffenen scheint es, als würde sich die Umgebung um sie drehen. Bei mehr als der Hälfte der Erkrankten hören die Anfälle bald von selbst auf; treten sie nach fünf Jahren aber erneut auf, haben nur 10 bis 20 Prozent die Chance, wieder anfallfrei zu werden. Ein Menière-Anfall kann Minuten, aber auch Stunden dauern, jedoch kaum länger als einen Tag. Zu ihm gehören immer drei Gruppen von Symptomen: - Schwindel, Übelkeit und Erbrechen; unkontrollierbares Augenzittern. - Geräusche wie beim Tinnitus, aber nur in einem Ohr. - Nachlassendes Hörvermögen auf diesem Ohr und unter Umständen ein Druck- und Völlegefühl. Die Erkrankung geht vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr aus; mitunter ist auch das Gehörorgan betroffen. Das gesamte Innenohr und auch das Innere der Bogengänge, die von einer Art ‚Schlauch‘ durchzogen sind, sind mit Flüssigkeit gefüllt. Im Menière-Anfall sind die Schläuche in den Bogengängen wahrscheinlich praller gefüllt als üblich, entweder weil zu viel Flüssigkeit produziert wird oder nicht genügend abfließen kann. Der Druck beeinträchtigt das Gleichgewichtsempfinden, was über Nervenbahnen im Gehirn Übelkeit und Erbrechen auslöst. Wenn Hörstörungen auftreten, beruhen sie darauf, dass auch die Haarzellen im Gehörorgan geschädigt wurden. Der Anfall endet, wenn der ursprüngliche Druck m den Bogengängen wiederhergestellt ist. Zu Beginn der Erkrankung bildet sich der Schaden wieder zurück; hält die Krankheit an, wird er jedoch irreparabel. Manchmal lassen sich Stress, psychische Faktoren und Entzündungen als Auslöser eines Menière-Anfalls ausmachen.