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Der Menstruationszyklus kann auf unterschiedliche Weise gestört sein. Er kann erheblich kürzer oder länger sein als der Durchschnittswert von 28 Tagen. Die Blutung kann ausbleiben oder kurz und schwach sein; sie kann auch stark sein und lange anhalten. Zyklen können sich verkürzen, wenn die Eierstöcke sehr viel Östrogen produzieren, aber auch dann, wenn im Verhältnis zum Östrogen relativ wenig Progesteron vorhanden ist. So macht sich zum Beispiel der Beginn der Wechseljahre bemerkbar. Sehr lange Zyklen können darauf beruhen, dass das Eibläschen nur langsam reift oder gar kein Eisprung stattfindet (anovulatorischer Zyklus). Meistens liegt dann eine Verschiebung auf der Hormonachse zwischen Gehirn und Eierstöcken vor. Sehr starke Blutungen können auftreten, wenn ein herangereifter Follikel nicht platzt. Dann bildet sich kein Gelbkörper und damit auch kein Progesteron. Auf diese Weise fehlt das hormonelle Signal, dass die dick aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen werden soll. Irgendwann kann sich diese Schleimhaut dann nicht mehr halten und löst sich in anhaltenden, oft sehr starken Blutungen ab. Solche anovulatorischen Zyklen kommen vor allem bei jungen Frauen vor und wenn sich die Wechseljahre ankündigen. Diese Erkenntnisse, welches Hormon bei welcher Art von Zyklusstörung fehlt oder überwiegt, beschreiben zwar die hormonellen Ursachen. Warum sich jedoch die Hormonkonzentrationen so verschoben haben, ist damit noch nicht geklärt. Nur selten hat das einen organischen Grund. Meist dürfte dieser eher im psychisch-seelischen Bereich liegen.