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Mit zunehmendem Alter bilden sich beim Mann in der Prostata winzige knotige Gewebeveränderungen. Bei ungefähr der Hälfte der Männer bleiben sie mikroskopisch klein und unbemerkt, bei den anderen vergrößert sich die Drüse durch die Knoten erheblich. Die vergrößerte Prostata kann die Harnröhre einengen. Darüber hinaus vermehrt sich das Muskelgewebe, das zur Prostata gehört. Das verstärkt die Muskelspannung, was ebenfalls den Harnabfluss behindern kann. All das führt meist dazu, dass zusätzlich noch das Gewebe anschwillt und sich darin Flüssigkeit staut. Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr vergrößert sich die Prostata relativ rasch; später verlangsamt sich diese Entwicklung. Ohne nachvollziehbaren Grund kann der Prozess jederzeit zum Stillstand kommen. Warum und wie es zu diesen Gewebeveränderungen kommt, ist noch nicht klar. Sicher ist, dass die Geschlechtshormone wesentlich an den altersbedingten Veränderungen der Prostata beteiligt sind. Die beiden nachfolgend beschriebenen Hormonwirkungen führen zwar zweifelsfrei zu einer Zellvermehrung; ob sie aber für die Vergrößerung der Prostata verantwortlich sind, ist nicht erwiesen. Das Hormon Testosteron wird unter anderem in der Prostata von dem Enzym 5-Alphareduktase zu Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. Dieses DHT bindet sich in der Prostatazelle an spezielle Rezeptoren. Dadurch gibt es Veränderungen im Zellinneren, durch die sich die Zellen vermehren. Als zweiter Faktor kommt das weibliche Hormon Östrogen hinzu, das auch im männlichen Körper produziert wird. Wenn sich mit zunehmendem Alter die Testosteronproduktion verringert, kommt die Wirkung des Östrogens stärker zum Tragen. Dieses Hormon verlängert die Lebensdauer der Prostatazellen.