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Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen werden Morbus Crohn und Colitis ulcerosa unterschieden. Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt befallen, bleibt aber häufig auf den letzten Dünndarmabschnitt (terminales Ileum) oder den obersten Bereich des Dickdarms (Colon ascendens) beschränkt. Die Entzündung erfasst meist die ganze Darmwand. Colitis ulcerosa betrifft Dick- und Enddarm (Kolon und Rektum); entzündet ist nur die Darmschleimhaut. Eine Fehlsteuerung des Immunsystems beziehungsweise speziell eine fehlende Regulation der Entzündungsvorgänge im Körper führt dazu, dass die Krankheiten chronisch werden. Im weitesten Sinn lassen sich die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen deshalb zu den Autoimmunerkrankungen zählen, weil das Immunsystem hierbei körpereigenes Gewebe - in diesem Fall die Darmschleimhaut - angreift. Wegen der Vielfalt der Krankheitsverläufe, die bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa auftreten können und angesichts der vielen möglichen Begleiterkrankungen, ist es nötig, sich für die Betreuung und Behandlung Ärzte zu suchen, die mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen spezielle Erfahrung haben. Beide Krankheiten verlaufen schubweise und haben ähnliche Anzeichen: immer wiederkehrende krampfartige Bauchschmerzen (bei Morbus Crohn vorwiegend im rechten Unterbauch), Fieber, Gewichtsverlust und heftige, schleimig-blutige Durchfälle, die nicht selten bis zu 20 Mal täglich auftreten. Bei Colitis ulcerosa sind sie zudem häufig schmerzhaft. Die Beschwerden treten ohne Vorankündigung von einem Tag auf den anderen auf, halten Tage oder Wochen an und klingen ebenso plötzlich wieder ab. Wie viel Zeit zwischen zwei Krankheitsschüben verstreicht, ist nicht vorhersehbar. Zusätzlich können Entzündungen an Gelenken, Augen, Leber und Haut auftreten.