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Gicht beruht auf einer angeborenen Stoffwechselkrankheit, bei der der Harnsäuregehalt im Blut über das Normalmaß ansteigt. Deshalb können sich in bestimmten Körpergeweben Harnsäurekristalle ablagem. Vor allem in den Gelenken können diese äußerst schmerzhafte Entzündungen verursachen. Häufig tritt Gicht zusammen mit Arteriosklerose, Diabetes und hohem Blutdruck auf. Die Harnsäurewerte liegen bei Frauen normalerweise zwischen 2,5 und 5,7 mg/dl, bei Männern zwisehen 3,5 und 7 mg/dl. Wenn sie ansteigen, bereitet das nicht unbedingt Beschwerden. Manchmal wird bei einer ärztlichen Untersuchung dann zufällig festgestellt, dass der Harnsäurespiegel des Blutes erhöht ist (Hyperurikämie). Ab einer bestimmten Harnsäurekonzentration wird es immer wahrscheinlicher, dass sich die Gicht als Krankheit zeigt und sich ein akuter Gichtanfall ereignet. Die erste Attacke tritt typischerweise nachts oder frühmorgens auf. Innerhalb weniger Stunden schwillt das Grundgelenk eines großen Zehs, des Daumens oder - seltener - ein Sprunggelenk an; die Haut darüber wird rot und heiß. Das Gelenk schmerzt unerträglich. Fieber kann hinzukommen. Auch ohne Behandlung würde sich das nach mehreren Tagen, spätestens nach vier Wochen, wieder normalisieren. Bis etwa neun Milligramm Harnsäure pro Deziliter Blut ist keine Behandlung notwendig, solange keine Beschwerden bestehen. Das ist anders, wenn Gelenkbeschwerden auftreten. Bei einer Harnsäurekonzentration von über neun Milligramm pro Deziliter Blut sollte behandelt werden, weil die Gicht sonst chronisch wird. Die Schmerzattacken können dann in kürzeren Abständen auftreten, die Gelenke unbeweglich werden und sich verformen. Darüber hinaus können Nierenfunktionsstörungen und Nierensteine auftreten.