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Epilepsien sind eine Gruppe von Anfallkrankheiten. Sie werden zum einen danach unterteilt, ob an den Anfällen von Anfang an beide Gehirnhälften beteligt sind (generalisierte Anfallformen) oder ob sie von einem Herd ausgehen (fokale Anfallformen). Die Diagnosemethoden der Neurologie machen es möglich, die Art der Krampfanfälle noch weiter zu differenzieren. Das ist hilfreich, um das am besten geeignete Medikament auszuwählen und um zum Beispiel herauszufinden, ob es sich um eine bestimmte erbliche Epilepsieform handelt. Neben Epilepsien gibt es noch viele andere Arten von zerebralen, also vom Gehirn ausgehenden Krämpfen. Der Fieberkrampf kleiner Kinder gehört ebenso dazu wie die Krampfanfälle, die beim Entzug von Alkohol und Drogen, bei zu niedrigem Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) oder als unerwünschte Wirkung von Arzneimitteln auftreten können. Wenn Nervenzellen untereinander Reize weiterleiten, fließt ein ganz geringer elektrischer Strom, weil in den Zellen - je nach ihrem Aktivitätszustand - die Konzentration von elektrisch geladenen Teilchen wechselt. Jeder Reiz löst eine Reaktion aus und viele solche aufeinander folgenden Einzelaktionen führen dazu, dass man sich beispielsweise bewegt oder eine Tätigkeit verrichtet. Bei der Epilepsie ist jedoch eine Gruppe von Nervenzellen im Gehirn übersteigert erregbar, und unter bestimmten Bedingungen entladen sich alle Zellen dieser Gruppe gleichzeitig. Dann gibt es keine koordinierten Aktionen mehr, sondem sie finden sozusagen alle gleichzeitig in Form eines Krampfes statt.