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Infektionen mit Herpesviren betreffen meist den Mund (Herpes labialis) oder Genitalbereich (Herpes genitalis), können aber überall auf Haut und Schleimhäuten auftreten. Lippenherpes wird von Herpes-simplex-Viren Typ I hervorgerufen, Genitalherpes von Herpes-simplex-Viren Typ II. Die Herpesviren dringen über kleine Hautverletzungen oder über die Schleimhaut ein. Die Erstinfektion verläuft meist unbemerkt im Kindesalter zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr. Danach wandern die Viren über Nervenbahnen zu nahe gelegenen Nervenknoten. Dort ruhen sie unbemerkt - in Schach gehalten vom körpereigenen Immunsystem. Haben sie sich einmal eingenistet, bleiben sie dort ein Leben lang, sodass die Infektion jederzeit erneut aufflammen kann. Bestimmte Anlässe und Auslöser wie starke seelische Anspannung, Sonnenlicht, Fieber, Menstruation oder eine durch Krankheit geschwächte Immunabwehr bringen die Viren wieder an die Hautoberfläche, wo sich dann erneut die typischen Bläschen zeigen. Herpesviren sind sehr ansteckend. Die Flüssigkeit in offenen Bläschen enthält zahllose Viren, die zum Beispiel beim Küssen weitergegeben werden. Beide Herpes-Typen sind bislang noch nie gemeinsam an demselben Menschen beobachtet worden. Mischformen sind allerdings, wie neue Forschungsergebnisse nahe legen, theoretisch denkbar.