Bei der Santiago ist noch echte Handarbeit gefordert. Denn die Kaffeemühle des renommierten Herstellers Zassenhaus funktioniert nicht mit Strom, sondern besitzt, wie noch Großmutters Exemplar, eine Kurbel. Wer allerdings den Muskeleinsatz nicht scheut, wird dafür mit einem sehr guten Mahlergebnis belohnt
Ohne Wenn und Aber beurteilt das Gros der Käufer das Spezial-Mahlwerk der Zassenhaus-Kaffeemühle mit guten bis sehr guten Noten. Das Mahlergebnis falle sehr gleichmäßig aus, und da sich der Mahlgrad über ein Rädchen manuell einstellen lässt, ist sogar die Herstellung von extrem feinem Kaffeepulver aus Espressobohnen möglich. Kaffeegenießer wiederum, die über dass berühmte feine Näschen verfügen, werden einen weiteren Vorteil der Handarbeit zu schätzen wissen: Das langsame Mahlen verhindert nämlich, dass sich die Bohnen beim Aufbrechen erhitzen und an Aroma verlieren – was bei einer elektrischen Kaffeemühle durchaus der Fall sein kann, insbesondere bei weniger hochwertigen Mahlwerken.
Natürlich hat eine Handmühle auch ihre Nachteile. Das Mahlen selbst erfordert einen etwas kräftigeren Einsatz der Armmuskeln, speziell auch deswegen, da die Kurbel nicht allzu lang ausfällt. Wer wiederum die Mühle nicht mit der freien Hand festhalten kann und sie deswegen alternativ dazu zwischen die Beinen klemmt, sollte bedenken, dass die Kurbel nur knapp über dem Gehäuse ansetzt. Wer hier nicht aufpasst, hobelt sich daher schnell einmal ein Stückchen Haut von der Hand ab – mit etwas Übung lässt sich allerdings auch diese Hürde relativ schnell in den Griff kriegen.
Kleinere Schwächen wie ein nicht unbedingt top schließender Deckel des Bohnenfachs, ein sich immer wieder verstellendes Mahlgradrädchen oder die ein oder andere etwas schärfere Kante sollte man der Handmühle jedoch angesichts ihrer sehr guten Mahlergebnisse schnell verzeihen – schließlich kommt es darauf unterm Strich eigentlich an. Die Zassenhaus gibt es in drei Ausführungen, in Natur kostet sie rund 60 Euro (Amazon), in Schwarz 80 Euro (Amazon) und in Mahagony ebenfalls 80 Euro (Amazon).
23.03.2011