Den Tablet-Hersteller Yarvik dürfte hierzulande bislang kaum einer kennen. Doch damit sich das ändert, hat er sein Portfolio auf nunmehr rund 20 verschiedene Tablet-Modelle aufgestockt. Das einfachste Einsteigermodell in der großen 10-Zoll-Klasse ist hierbei das TAB410, welches seit August 2011 erhältlich ist und mit einem attraktiven Kaufpreis von rund 100 Euro überzeugen soll. Doch wer hier zugreift, sollte sich bewusst sein, dass das Yarvik TAB410 in jeder Hinsicht nur rudimentär ausgestattet ist.
Das beginnt schon beim Chipsatz. Es kommt ein ARM11 von InfoTMIC zum Einsatz (IMAPX210), der mit seinem einem Prozessorkern und 1 GHz Taktrate schon am obersten Rand der vorgesehenen Leistungskurve arbeitet. Der Chipsatz unterstützt kein GPS, weshalb das Tablet auch auf einen solchen Empfänger verzichtet, und dürfte von vielen modernen, grafiklastigen Apps überfordert werden. Da leider auch nur 512 Megabyte Arbeitsspeicher als Unterstützung existieren, sind auch beim Scrollen über große Websites und beim Öffnen mehrerer Apps hintereinander Performance-Schwächen zu erwarten. Auch der integrierte Akku ist mit 3.500 mAh gerade einmal halb so stark wie in anderen gängigen Geräten.
Das könnte einen nun relativ kalt lassen, sofern das Tablet ohnehin nur dem Betrachten von YouTube-Videos, dem mobilen Bearbeiten von E-Mails und dem Aufrufen einfacher Apps wie fürs Wetter oder Amazon dient. Allerdings sollte einem dann ebenso bewusst sein, dass auch das Display mit einfacherer Technologie arbeitet. Dieses ist resistiv und reagiert daher weder so elegant wie ein kapazitives Display noch bietet es Multitouch. Die Auflösung fällt mit 1.024 x 600 Pixeln sehr mager aus. Zwar kann im Gegenzug ein Stift verwendet werden, doch ist dieser bei Android eigentlich überflüssig.
Apropos Android: Unverständlicherweise kommt hier die völlige veraltete Version Froyo 2.2 zum Einsatz. Das mag beim Surfen im Internet nicht weiter stören, doch viele neuere Apps berücksichtigen solch alte Android-Versionen nicht mehr, weshalb der einwandfreie Betrieb derselben nicht gewährleistet ist. Darüber hinaus ist Android 2.2 seitens Google gar nicht für Tablets gedacht gewesen, weshalb sehr wahrscheinlich auch der offizielle Zugang zu Google Play fehlt – der Käufer muss sich also mit veralteter Technik bei verringertem App-Angebot von Drittanbietern herumschlagen. Ob es das wirklich wert ist?
04.06.2012