RedWing nennt sich teils rot eingefärbte Lüfter im 420 Watt starken Netzteil und kann mit sehr leiser Arbeitsweise in der dritten Revision überzeugen. Das hat aber auch den Nachteil, dass die Frischluftzufuhr für die elektronischen Bauteile des PC-Netzteils sehr schwachbrüstig ausfällt. Bei einer 80 prozentigen Belastung ist bereits das Ende der Fahnenstange erreicht und der Lüfter kann das Netzteil nicht mehr ausreichend kühlen.
So darf man auch nicht alles glauben, was auf einem Leistungsaufkleber steht, denn die 420 Watt kann das Gerät nicht leisten. Geht man über eine 80 Prozentgrenze hinaus, schaltet sich das Netzteil einfach aus und lässt sich danach gleich wieder starten. So lautet jedenfalls das Fazit der Kollegen von Planet3Dnow.de, die das Netzteil ausgiebig getestet haben. In puncto Verarbeitung, Isolierung und Ausstattung konnte nicht bemängelt werden. So überrascht das RedWing auf der anderen Seite sehr positiv, da es bei amazon für rund 38,- zu bekommen ist und wer sich ein wenig im Netz umschaut, kann es sogar unter 30 EUR ergattern. So fanden die Tester im Inneren die üblichen chinesischen und taiwanesischen Komponenten vor, die nicht besonders teuer sind, aber auch ein IC für die Sicherheitsmechanismen ist vorhanden, der in vielen gleichartigen Netzteilen noch fehlt. Auch wenn die Sicherheitsabstände zur Gehäusewand streckenweise noch sehr gering sind, können die Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger für sich punkten.
Bei den angebotenen Anschlüssen war dem Hersteller wahrscheinlich schon bewusst, dass eine Belastung über 300 Watt glatt in die Hose gehen wird. So sind lediglich vier SATA-Stecker und zwei Molex-Stecker für die Laufwerke vorhanden. Die Mainboard-Anschlüsse sind mit 44 und 55 Zentimetern auch recht sparsam ausgelegt, ähnlich wie die SATA-Stränge. An einen Einbau in einem Big-Tower ist also nicht denken. Ein 6-Pin-Stecker für die PCI-Express Grafikkarte wäre durchaus genügend gewesen, da das Netzteil eine starke Grafikkarte ohnehin nicht mit Strom versorgen kann und automatisch den Klappstuhl machen würde.
Ein kleines Gehäuse, wenige Stromverbraucher mit geringem Durst – das ist die Welt eines Xilence RedWing 420, mehr nicht.
04.05.2012