Aus der Serie Touch führt WMF zurzeit ein 2-teiliges Messerset im Programm, das auf recht spektakuläre Weise beim Kunden landen möchte. Dem Trend zur Farbigkeit folgen heißt offenbar die Devise, dazu sich mit ungwöhnlichem Zubehör von der Masse abheben. Denn die beiden Messer – ein Allzweck- und ein Kochmessser – kommen mit einer farbigen Beschichtung und dazu passenden Schutzhüllen, das Set für gerade einmal 19 EUR und ideal für all jene, die Küchenlifestyle mit einer erschwinglichen Anschaffung verbinden wollen.
Gut für ihre Zwecke geeignet
Das Set mit den wohl beiden gebräuchlichsten Messerarten besteht aus einem kleineren Allzweckmesser zum Schneiden, Schälen und Schnippeln mit einer Klingenlänge von 9 Zentimetern und einem größeren Kochmesser zum Zerteilen von Fleisch, Fisch und Gemüse, das mit einer 13 Zentimeter langen Klinge bestückt ist. Beide verfügen über Spezialklingenstahl mit Antihaftbeschichtung, einen Kunststoffgriff mit Handschutz vorne sowie eine Kunststoffkappe – sämtlich in kräftigen Farben wie grün, rot oder schwarz gehalten und wie aus einem Guss gefertigt. Beide sollen in Schärfe, Handhabung und Zweckeignung gut, wenngleich nicht überragend gut abschneiden.Antihaftbeschichtung: Nur wenig Mehrnutzen
Dabei wird von Nutzern vor allem das Offensichtliche in die Kritik genommen: Die farbige Antihaftbeschichtung. Man sei sich nicht wirklich sicher – handelt es sich dabei um den echten Mehrnutzen einer Antihaftbeschichtung wie bei den Pfannen und neuerdings Töpfen, die Anhaften der Speisen verhindert, vor allem aber Reinigung und Pflege erleichtert? Oder vielmehr um ein nur modisch relevantes Distinktionsmerkmal, das mit der neuen Farbigkeit nur einen kurzlebigen Trend in die Küche bringt? Tatsächlich sollen Champignons noch immer leicht an der Klinge kleben bleiben und im Übrigen nur ein kleiner Benefit spürbar sein – Kleben oder nicht Kleben sei nicht die entscheidende Frage.Scharf, aber nicht sehr scharf
Stattdessen gibt es durchaus Nutzer, sich vom Einsatzspektrum des Sets mehr erwartet hätten. So scheinen die Schutzkappen ein wenig darüber hinwegzublenden, dass die Messer keineswegs eine kaum zu zähmende Schärfe haben – im Gegenteil. Beide seien zwar scharf, aber nicht sehr scharf, wenngleich sich die Stahlqualität sehen lassen könne. Zum anderen komme das größere Kochmesser mit seiner 13-Zentimeter-Klinge etwas unentschlossen daher, wodurch es beim Zerteilen größerer Fleischstücke, Kürbis oder Kohl durchaus schwierig werde. Zu beachten sei auch die Stärke des Klingenrückens. Er spalte etwa rohe Karotten mehr, als dass er sie schneide.Fazit
Alles in allem mögen dies eher Luxusprobleme sein, welche die meisten wohl angesichts des Kaufpreises von knapp 19 EUR (Amazon) gut verschmerzen, doch der eine oder andere Nutzer könnte dies durchaus zulasten der Messer negativ vermerken. Immerhin: Wer zu den Lifestyle-Ästheten zählt und Schärfe und Haltbarkeit hinter die Optik stellt, dürfte hier nicht ganz so enttäuscht reagieren.