Wasserkocher, die für sich mit dem Merkmal „Edelstahl“ Werbung machen, sind nicht gerade unhäufig leider eine Mogelpackung. In den einfachsten – und schlimmsten – Fällen wird lediglich der Kunststoffkörper mit einer dünnen Folie aus Edelstahl überzogen. In den anderen, weniger heftigen Fällen hingegen kommt das Wasser zwar nur sporadisch, aber trotzdem mit dem von vielen Kunden ungeliebten Material in Berührung. Zu diesen gehört das Modell von WMF. Auf den ersten Blick fast ausschließlich aus Edelstahl gefertigt, ist auch das zur Lono-Serie gehörende Modell leider nicht zu 100 Prozent „plastikfrei“, was den Kontakt mit Wasser betrifft.
Ausstattung
Das liegt zum Beispiel daran, dass das Innere des Deckels – warum denn eigentlich? – mit Kunststoff ausgelegt wurde. Der an sich sinnvolle Kalkfilter wiederum besteht ebenfalls aus Plastik, immerhin lässt er sich bei Bedarf komplett entfernen. Und auch die Wasserstandanzeige darf ihre Hände nicht in Unschuld waschen. Sie ist mit einer Plastikverkleidung in das Gehäuse eingepasst, damit sie von außen ablesbar ist. Apropos ablesbar: Angebracht ist die Anzeige unter dem aus Plastik gefertigten Handgriff. Sonderlich bequem lässt sie sich daher, wie aus eigener Erfahrung bestätigt werden kann, nicht gerade einsehen. Vor allem bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen ist man gezwungen, den (gefüllten!) Wasserkocher mitunter etwas umständlich buchstäblich ins rechte Licht zu rücken.
Hochwertige Anmutung
In einer anderen Hinsicht wiederum hat genau dies der WMF nicht nötig, und zwar in puncto Anmutung. Beim verwendeten Edelstahl handelt es sich nämlich um Cromargan, einer Speziallegierung, die besonders robust ist und gleichzeitig sehr edel und hochwertig wirkt. Vernünftigerweise wurde die Oberfläche gebürstet, ansonsten hätte nämlich jede Berührung sofort unschöne, nach dem Putzkappen förmlich schreiende Spuren hinterlassen.
Standard-Ausstattung
Im Übrigen verfügt der WMF über die mittlerweile fast von jedem Modell gebotene Standardausstattung, also Trockengeh- und Überhitzungsschutz, „kabelloser“ Betrieb mit separatem Sockel, Kabelaufwicklung sowie Deckelöffnung auf Knopfdruck. Erfreulich: Der Deckel lässt sich in einem 90-Grad-Winkel öffnen, die Öffnung selbst wiederum fällt groß genug aus, damit sich das Innere des Heizkessel leicht mit der mit einem Tuch bewaffneten Hand auswischen lässt. Das Gehäuse wiederum wurde allem Anschein nach nicht thermo-isoliert, kann also ziemlich heiß werden.
Fazit
Einen hundertprozentigen Schutz des Wassers vor dem Kontakt mit Kunststoff bietet derzeit so gut wie kein Wasserkocher. Der WMF minimiert diese Gefahr immerhin so weit, dass sie vertretbar ist, vor allen, wenn der Kalkfilter entnommen wird. Das edle Gehäusematerial wiederum schlägt sich – wenig verwunderlich – in den Anschaffungskosten nieder. Auf
Amazon etwa wird der WMF zum jetzigen Zeitpunkt für rund 75 EUR gehandelt. Deutlich attraktiver sind demgegenüber die Edelstahl-Modelle
WMF Bueno sowie
WMF Stelio, die aktuell bei rund 35 (
Amazon) beziehungsweise 40 EUR (
Amazon) liegen.