Wer sich eine Bügelstation zulegt in der Hoffnung, in Zukunft den XL-Berg an Bügelwäsche effizienter und schneller abarbeiten zu können, sollte seine Erwartungen an die ST-8911 kräftig herunter schrauben. Denn die Station aus dem Hause Tristar bietet kaum mehr an Leistung als ein herkömmliches Bügeleisen. Lediglich der größere Wassertank sowie der Dampfdruck stellen in gewisser Hinsicht einen Mehrwert dar – in Grenzen allerdings.
Maximal 55 Gramm Dampf pro Minute
Die Desillusionierung fängt schon bei der Dampfmenge an. Eine vernünftige Bügelstation beginnt in dieser Hinsicht bei einer dreistelligen Grammmenge pro Minute an, die Tristar dagegen beschränkt sich auf bescheidene 55 Gramm/Minute. Diese Dampfmenge wird
von einem herkömmlichen Dampfbügeleisen der Oberklasse ebenfalls locker erreicht, de facto ist die Station von Tristar daher nur gegenüber einem Mittelklasse und Einsteigermodell im Vorteil. Der Dampfdruck allerdings könnte das Bügeln tatsächlich etwas leichter machen. Er beläuft sich zwar nur auf 3 bar – für gewöhnlich liegt er bei
Dampfbügelstationen zwischen 4,5 und 6 bar –, gewöhnliche Bügeleisen aber müssen komplett ohne Druckunterstützung auskommen. Die Durchfeuchtung der Wäsche dürfte daher bei der Tristar etwas schneller vonstatten gehen, was sich natürlich insbesondere bei dickeren Stoffen auszahlt. Gemessen an ihren Konkurrentinnen steht die Tristar jedoch ohne Frage schlechter da.
Halber Liter Wasserreservoir
Viele Verbraucher wünschen sich, länger, das heißt, ohne Unterbrechung bügeln zu können. Der kleine Wassertank der Dampfbügeleisen steht diesem Wunsch jedoch massiv im Wege. Nicht so bei der Tristar. Sie stellt immerhin einen halben Liter Reservoir zur Verfügung, also deutlich mehr als ein Bügeleisen – und gleichzeitig wieder deutlich weniger als die meisten ihrer Kolleginnen, die teilweise bis zu zwei Liter im Tank bunkern können. Dazu kommt noch, dass sich der Tank der Tristar weder abnehmen noch im laufenden Betrieb befüllen lässt. Ist er leer, entsteht demnach eine kleine Zwangspause.
Kaum Komfortfunktionen
Wenig Komfort stellt auch die restliche Ausstattung in Aussicht. Die Dampfmenge etwa kann nicht reguliert werden, ein Extradampfstoß mit viel Bumms ist ebenfalls Fehlanzeige wie auch ein Anti-Kalk-System oder eine Abschaltautomatik. Das Datenblatt führt nicht einmal eine Vertikaldampffunktion auf. Außerdem ist damit zu rechnen, dass der Dampf erst mit Verzögerung an der Bügelsohle ankommt und das Eisen selbst außerdem zum Nachdampfen neigt – bei den meisten einfachen Bügelstationen ist dies nämlich der Fall.
Genau überlegen
Kurzum: Die Anschaffung der Tristar will wohl überlegt sein. Für Vielbügler, die sich eine spürbare Entlastung beim Bügeln erhoffen, dürfte sie keine erste Wahl sein. In diesem Fall sollte auf ein potenteres Modell zurückgegriffen werden. Bei einer überschaubaren Menge an Bügelwäsche dagegen, darunter möglichst keine „Problemfälle“, kann sich der Kauf lohnen, einen Quantensprung
gegenüber einem normalen Dampfbügeleisen ist in diesem Fall allerdings nicht zu erwarten, weswegen es durchaus vernünftiger sein kann, die rund 50 Euro (
Amazon) statt in die Tristar in ein Dampfbügeleisen der gehobenen Leistungsklasse zu investieren.