Es gibt nicht wenige, die bei einem Dampfbügeleisen auf einen offenen Griff schwören, wie ihn etwa das ST-8139 vorzuweisen hat. Das Bügeleisen lässt sich, so behaupten die Verfechter dieser Griffvariante, leichter über die Bügelwäsche schieben, da die offene Form dem Handgelenk einen größeren Bewegungsspielraum gewährt – insbesondere bei größeren Wäschestücken mache sich dies bezahlt. Leider bietet das von Tristar Europe mit Ausnahme dieser besonderen, weil nicht häufig anzutreffenden Griff-Konstruktion keine weiteren Merkmale, die es in ein besonders attraktives Licht rücken könnten.
Tatsächlich handelt es sich nämlich bei dem Gerät um eine Standarddampfbügeleisen für die relativ anspruchslose Bügelwäsche in einem Durchschnittshaushalt. Dies lässt sich vor allem an der Ausstattung ablesen. Das Tristar bietet lediglich eine Spray- und Vertikaldampffunktion, für letztere steht der Extradampfstoß zur Verfügung, der hochgerechnet bis zu 60 Gramm Dampf pro Minute aus den Austrittsdüsen der Bügelsohle auf die hängenden Kleidungsstücke bläst – ein Wert, der nicht unbedingt berauschend ist, vergleicht man ihn mit der Dampfleistung eines Komfortbügeleisen, die nämlich mittlerweile die 100-Gramm-Marke locker hinter sich lassen. Aber auch die konstante Dampfleistung, die übrigens, allem Anschein nach, nicht vom Benutzer reguliert werden kann, ist eher auf einem unteren Leistungsniveau angesiedelt. Sie beläuft sich nämlich auf lediglich 20 Gramm pro Minute. Die Bügelwäsche sollte daher entweder nicht allzu stark verknittert sein beziehungsweise erfordert, falls doch, mehrere Durchgänge, bis sie in die letzte Faser angefeuchtet und zum Plätten bereit ist. Des Weiteren fehlt dem Bügeleisen eine Anti-Kalk-Funktion, die den Griff zu destilliertem Wasser überflüssig machen würde. Lediglich in Regionen mit extrem weichem Wasser sollte daher das Tristar mit herkömmlichem Leitungswasser befüllt werden. Sicherheitsfunktionen wie etwa eine automatische Abschaltung sind komplett Fehlanzeige, und auch die praktische Tropfstopp-Funktion sucht man vergeblich.
Kurzum: Mit Ausnahme des offenen Griffs hat das Dampfbügeleisen kein weiteres Eisen im Feuer, das die Aufmerksamkeit fesseln könnte. Ganz im Gegenteil bemüht es sich viel mehr um einen grundsoliden Auftritt, der sich sowohl hinsichtlich Ausstattung als auch Leistung auf einem Durchschnittsniveau bewegt und dies gleichzeitig mit einem recht bieder gestalteten Äußeren unmissverständlich deutlich macht. Kein Wunder also, dass Amazon für das Dampfbügeleisen derzeit weniger als 20 EUR verlangt.
16.03.2012