Travelite Elbe Two S Test

Die Weiterentwicklung von „mangelhaft“ ist „gut“, wie ein Blick in die Testhistorie bei den Travelite-Koffern Elbe One und Elbe Two belegt. Im ersten Fall trübten Schadstoffe die Bilanz (Stiftung Warentest 6/2012), im zweiten Fall drückten Belastungsfähigkeit und Bedienkomfort den Koffer ans obere Ende der Rangliste (ETM Testmagazin 7/2015). Der Elbe Two gehört damit definitiv zu den Gewinnern im eigenen Stall, aber auch beim aktuellen Koffervergleich in der Kategorie Leichtbau-Hartschalenkoffer in Kabinengröße.

Vorsicht bei Verwendung als Bordgepäck

Der Trolley bleibt mit seinen äußeren Abmessungen nur knapp innerhalb der IATA-Empfehlungen von 55 x 40 x 20 Zentimetern, die die strengeren Vertreter der verschiedenen Airlines bei der Bordgepäck-Zulassung als für sich verbindlich zitieren. Natürlich sind dies bislang immer nur Richtgrößen gewesen, doch künftig wird man sich an neue Standardmaße gewöhnen müssen. Denn wie der Weltluftfahrtverband im Juni 2015 ankündigte, soll das Handgepäck noch einmal um 40 Prozent schrumpfen und das künftige Standarmaß für Bordgepäck 55 x 35 x 20 Zentimeter sein. Lufthansa, China Southern, Emirates und Katar wollen sich bald daran halten, wie aus Medienberichten zu vernehmen ist.

Zweistufen-Teleskopgriff für unterschiedlich große Nutzer

Bis dahin kann der Elbe Two aber mit einer Menge anderer Argumente überzeugen. Aus Sicht der Warentester gehört dazu das Gewichts-/Volumenverhältnis von 2,6 Kilogramm bei rechnerisch 40 Liter verfügbarem Stauvolumen; ferner gibt es einen Zweistufen-Teleskopgriff für kleinere und größere Nutzer und – allerdings schon gültiger Standard bei Fluggepäck – ein integriertes TSA-Schloss für USA-Reisende. Kommt es zu Gepäckkontrollen, kann so die Behörde den Koffer mit einem Zentralschlüssel unbeschadet öffnen, sodass man sich sicher sein darf, das edle Gepäckstück am Ende nicht gewaltsam beschädigt vom Kofferband zu angeln.

Keine kleine Innentasche

Nur bei der Innenausstattung gibt es Klagen. Denn wer eine kleine Extratasche für Kleinutensilienbraucht, hat seine Mühe. Wo andere Hersteller diverse Fächer zwischen die Deckel oder ins Bodenfach einarbeiten, sind beim Elbe Two nur ein Gepäcknetz im Kofferboden mit kleinen Taschen und eines im Deckel mit einem großen Fach zu finden. Dennoch: Mit einem Platz im soliden Mittelfeld unter den geprüften Leichtbaukoffern konnte er sich den Preis-/Leistungssieg erarbeiten (101 Euro bei Amazon). Wer auf eine üppige Innenausstattung verzichten kann und einen stabilen Begleiter für Kurzreisen sucht, macht mit dem Elbe Two sicherlich nichts falsch. Wie sich die Schadstoffbilanz im Vergleich zum One entwickelt hat, das konnten die Tester leider nicht beurteilen.