Dünnschliff mag bei hochwertigen Kochmessern japanischer Provenience ein Qualitätsmerkmal sein, bei einem Kochtopf ist Dünnwandigkeit eher ein Missstand. Am häufigsten trifft es Topfsets, die zu Kaufpreisen unter 50 EUR auf den Markt geworfen werden, wie das Top Star Kochtopf-Set Erika zeigt: Das fünfteilige Edelstahlset mit Glaseckeln und Metallgriffen will diese Marke noch einmal deutlich unterbieten und wechselt bei Amazon derzeit schon für 30 EUR den Besitzer. Doch selbst Sparfüchse mit nur moderaten Qualitätsansprüchen raten ab: Wer ernsthaft vorhabe, sich damit sein Essen zu kochen, sei schnell erneut auf der Suche nach einem günstigen Topfset.
Ausstattung und Lieferumfang
Auf den ersten Blick wirkt das Angebot verlockend: Für wenig Geld gibt es drei Kochtöpfe in handelsüblichen Größen (16, 20 und 24 Zentimeter Bodendurchmesser), zwei davon in ungewöhnlicher, doch keinesfalls nutzloser Zwischengröße (14 und 18 Zentimeter), noch dazu aus Edelstahl, das bei Topfsets hierzulande zu den beliebtesten, weil robusten und pflegeleichten Materialien gehört. Das Schleifdekor wirkt durchaus hübsch, die mitgelieferten Glasdeckel mit Dampfloch kompetent, und mit Griffen und Knäufen aus Metall scheint das Set auch Gasherd- und Backofenhitze zu vertragen. Der Hersteller lockt überdies mit Features wie hohlgeformten Kaltgriffen, die auch die Anschaffung eines Topflappensets überflüssig erscheinen lassen,.
Häufige Kritikpunkte
Doch offenbar provoziert der Kampfpreis in diesem Fall ausschließlich Fehlkäufe. Kritisiert wird im Grunde jedes Detail: Das Material sei derart dünn, dass es sich von Blechbüchsen kaum unterscheide. Dadurch seien die Töpfe zwar schön leicht, doch kaum in der Lage, die Hitze lange im Topf zu halten. Noch schlimmer: Schon beim ersten Gebrauch verzögen sich die Böden, begännen zu rosten oder bekämen kleine Haarrisse und Flecken; als nähme der Schrecken kein Ende, kritisieren die Nutzer auch noch, dass Töpfe und Deckel nicht wirklich zusammenpassen. Durch ihre lange Aufheizdauer sei der Energieverbrauch zudem sehr hoch, das Anbraten von Fleisch mutiere daher zum Dünsten – doch vor allem Wasser brauche sehr lange, bis es koche.
Lieber etwas mehr investieren
Das Fazit kann daher nur lauten: Das Erika mag für das Ferienhaus, Wohnmobil oder als Blechtrommel seine Berechtigung haben. Doch wer auch nur moderate Ansprüche an Anbratverhalten, Hitzeverteilung oder Formbeständigkeit seines Kochgeschirrs stellt, sollte besser die Finger von solchen Billligheimern lassen. Lässt es der Geldbeutel wirklich nicht anders zu, empfiehlt sich für den Anfang ein preiswerter, stabiler Fleischtopf mittlerer Größe, der für Nudeln, Reis, Fleisch und Gemüse gleichermaßen geeignet ist – etwa der
ELO Rubin für knapp 25 EUR, und wer knapp 70 EUR investieren kann, erhält auch ein vernünftiges Topfset wie das
ELO Platin oder
ELO Rubin.