Sony nimmt mit der RX1 R II eine weitere Kompaktkamera mit Profi-Funktionen in sein Angebot auf. Sie zeichnet sich durch ihren großen Sensor im Vollformat (KB-Format) aus, der mit einer Auflösung von 42 Megapixeln aufwartet. Ein weiteres Highlight ist das 35-Millimeter-Objektiv von Carl Zeiss, das bereits im Vorgängermodell RX1 R für eine hervorragende Bildqualität sorgt. Hinzugekommen ist ein elektronischer OLED-Sucher, der aus dem Gehäuse herausgezogen werden kann.
Gehäuse und Sucher
Äußerlich unterscheidet sich die Kamera kaum von ihrer Vorgängerin: Das Gehäuse besteht aus Magnesium und fällt mit 113,3 x 65,4 x 72 Millimetern und einem Gewicht von 507 Gramm für eine Vollformatkamera äußerst kompakt aus.Dass die Kamera nun über einen elektronischen Sucher verfügt, ist auf den ersten Blick gar nicht zu sehen. Dieser liegt nämlich im Gehäuse versenkt und muss zur Nutzung herausgefahren werden - ähnlich wie es beispielsweise bei der Sony RX100 IV der Fall ist. Der Sucher sitzt dort, wo sich bei der Vorgängerin der Blitz befunden hat. Das neue Modell muss daher ohne eigenen Blitz auskommen. Ein Blitzschuh ist allerdings vorhanden. Der Sucher ist mit OLED-Technik ausgestattet und liefert eine 0,74-fache Vergrößerung.
Sensor mit steuerbarem Tiefpassfilter
Beim Sensor hat Sony ordentlich draufgelegt: Mit 42 statt 24 Megapixeln löst dieser nun auf. Es handelt sich dabei um den gleichen, der auch in der Systemkamera Sony Alpha 7R II zum Einsatz kommt und dort sehr gute Ergebnisse liefert. Ob die hohe Auflösung einen Mehrwert darstellt, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden. Sie bietet jedenfalls reichlich Spielraum, um Bilder noch im Nachhinein zu beschneiden.Der Sensor ist nun wieder mit einem Tiefpassfilter ausgestattet - bei der Vorgängerin war das nicht der Fall, um die maximale Schärfe zu erhöhen - dieser lässt sich allerdings steuern und auch abschalten. Somit können Sie selbst entscheiden, ob Ihnen maximale Schärfe und Auflösung oder die Vermeidung von Moiré-Effekten in der jeweiligen Aufnahmesituation wichtiger ist.
Neuer Hybrid-Autofokus und altbewährtes Objektiv
Mit dem aus der Alpha 7R II übernommenen Sensor erhält Sonys Profi-Kompaktkamera auch das hybride Autofokus-System, das den genauen Kontrast-Autofokus mit einem schnellen Phasendetektion verbindet. Im Vergleich zu dem im Vorgängermodell verbauten stelle dieser 30 Prozent schneller scharf, heißt es von Sony.Beim Objektiv handelt es sich hingegen um einen alten Bekannten: Das Sonnar T* aus dem Hause Carl Zeiss bietet eine Lichtstärke von F2.0 und eine Brennweite von 35 Millimetern. Gezoomt werden kann nicht. Dafür ist das Objektiv exakt auf die Kamera abgestimmt und bietet eine hohe Bildqualität. Die Brennweite eignet sich zudem für viele Einsatzgebiete wie Landschafts-, Reportage und Street-Fotografie.
Fazit
Die RX1 R II bietet sich als kompakte Alternative für eine professionelle System- oder Spiegelreflex-Kamera an. Die Komponenten versprechen eine herausragende Bildqualität bei kleiner Baugröße. Dafür muss allerdings auch tief in die Tasche gegriffen werden: Rund 3.500 EUR veranschlagt Sony für seine Profi-Kompaktkamera, wenn diese im Dezember in den Verkauf geht. Sie sollten also genau wissen, wofür Sie diese einsetzen wollen und mit der starren Brennweite von 35 Millimetern umgehen können.