SilverStone Technology Raven RV04 Test

Der Spezialist für PC-Gehäuse sorgte mit den Modellen der Raven-Serie für einiges Aufsehen. Bei den drei Vorgängern war das Mainboard um 90 Grad gedreht angebracht. Nun geht der Hersteller einen Schritt weiter und dreht die Platine um ganze 180 Grad. Dadurch soll neben einer hohen Kühlleistung auch mehr Platz für SSDs und andere Laufwerke zur Verfügung stehen.

Optik und Verarbeitung
Mit dem Raven RV04 steht bereits der vierte Ableger der Gaming-Serie in den Regalen der Händler. Rein optisch unterscheidet sich das neue Modell deutlich von den bisherigen - und das nicht im positiven Sinne. Das Gehäuse ist zwar aus Stahl gefertigt, wird aber von einer Plastikschürze an der Front bedeckt. Dort sind fein ziselierte Striemen angebracht, die sich auch über den Gehäusedeckel ziehen. Ein Blick auf die Hardware kann man durch das große Plexiglas-Window erhaschen, das die linke Seitenwand ziert. Hinter der Front sind zwei große 180-mm-Lüfter für die Kühlung zuständig. Sie laufen wahlweise mit 600, 900 oder 1.200 Umdrehungen pro Minute und lassen sich flexibel einstellen. Knapp darüber ist Platz für zwei 5,25-Zoll-Laufwerke. Etwas schlecht platziert präsentiert sich das Gehäusepanel auf der rechten Gehäuseseite. Je nachdem, wo man den Tower aufstellt, ist die Position eher unpraktisch. Das Panel selbst bietet zwei USB 3.0-Ports und die obligatorischen Audio-Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer.

Innenraum und Mainboardschlitten

Ein Blick in den Innenraum zeigt das ambitionierte Kühlkonzept. Das Netzteil sitzt direkt unter dem Deckel und saugt Luft von oben an. Die Entwickler vertrauen hierbei auf einen horizontalen Luftstrom und daher gibt es auch keine Bodenlüfterplätze. Es kann zwar optional ein 120-mm-Lüfter in der Rückwand nachgerüstet werden, doch der Hersteller rät davon ab. Nur wenn es sich nicht verhindern lasse, die bis zu acht Erweiterungskarten zu kühlen, sollte man diesen Schritt erwägen. Anders als viele andere Hersteller teilt Silverstone den Innenraum in zwei Teile auf. Der obere Teil beinhaltet das Netzteil und die optischen Laufwerke. Der andere Teil beinhaltet das Mainboard und einen durchgängigen Laufwerkskäfig. Dieser nimmt bis zu fünf 3,5-Zoll-Laufwerke auf. Zwei kleinere Käfige am Boden nehmen jeweils eine Festplatte auf und erlauben einen werkzeuglosen Einbau, allerdings fehlen hier Maßnahmen für eine Entkoppelung. Insgesamt nimmt der Midi-Tower bis zu sieben 3,5-Zoll-Festplatten und bis zu vier 2,5-Zoll-Laufwerke auf. Zum einfacheren Einbau der Hardware kann der Mainboardschlitten komplett entnommen werden.

Fazit

In verschiedenen Testungen zeigt sich, dass das ungewöhnliche Lüftungskonzept aufgeht. Die Hardware wird gut gekühlt, aber die Montage der Hardware ist dadurch viel schwieriger. Das Design ist Geschmackssache. Obwohl der Hersteller auf hochwertiges Plastik setzt, wirkt es nicht so hochwertig wie ein vergleichbares Gehäuse mit einer Soft-Touch-Oberfläche. Leider muss ein Großteil der Laufwerke und die Erweiterungskarten mit Schrauben gesichert werden und die Integration des Frontpanel auf der rechten Gehäuseseite schränkt den Aufbau ein. Derzeit werden noch rund 152 EUR (Amazon) fällig.