Es mag ein wenig seltsam anmuten, dass in Zeiten von modernen Smartphones und der zahlreichen für sie verfügbaren Sprach-Apps überhaupt noch jemand zu einem rein auf diese Funktionalität beschränkten PDA greift. Doch wer über kein Smartphone verfügt – ja, solche Menschen soll es immer noch geben – der wird die Hilfe eines Sharp PW-E310 mehr als zu schätzen wissen. Denn der mit 125 x 79,4 x 16,8 Millimetern nur unwesentlich mehr als ein Handy messende PDA ist im Grunde ein wandelndes Sprachlexikon – oder eben eine komplette Thesaurus-App in Form eines Einzelgerätes, wenn man so will. Und der Umfang der Datenbank ist gewaltig: Der Oxford-Englisch-Duden enthält 300.000 Stichwörter, der ebenfalls vorhandene New Oxford Thesaurus of English 600.000 alternative und gegensätzliche Wörter.
Damit dürfte es ein leichtes sein, die eigenen Englischkenntnisse zu perfektionieren. Und damit der Besitzer des kleinen Helfers in schwierigen Situationen schnell zur gewünschten Stelle gelangt, wurde bei der Software ordentlich optimiert. Es reicht beispielsweise völlig, das gesuchte Wort per QWERTZ-Tastatur einzugeben, schon wird eine Übersetzung im exakten Wortlaut der ausgewählten Buchvorlage dargestellt. Mit der Quick-View-Funktion können zudem alle Bedeutungen ohne langatmige Erklärungen untereinander dargestellt werden. Und ist ein anderes Wort in der Detailansicht unbekannt, kann die praktische „Sprung“-Taste verwenden werden, um es zu markieren. Anschließend wird auch dieser Begriff ins Deutsche übersetzt.
Natürlich lässt einen der Sharp PW-E310 auch nicht bei langen Redewendungen und idiomatischen Wendungen im Regen stehen. Per Knopfdruck wird die entsprechende muttersprachlich korrekte Übersetzung angezeigt – natürlich funktioniert das in beide Richtungen. Für Abwechslung sorgen die integrierten Wortspiele zum Lösen von Kreuzwort- und Buchstabenrätseln. Unterwegs wiederum stehen ein Taschenrechner und ein Währungsumrechner bereit. Zur besseren Ablesbarkeit wiederum kann der Nutzer zwischen 9 Punkt und 12 Punkt als Schriftgröße wählen. Hier jedoch verbirgt sich der wahre Haken des Gerätes: Das Interface wirkt, bei aller Liebe, einfach nicht mehr zeitgemäß.
Nun ist der Sharp PW-E310 auch schon fünf Jahre alt. Damals waren Touchscreens gerade erst im Kommen und somit kann dem Gerät das nicht wirklich angekreidet werden. Warum es dann aber noch immer rund 70 Euro (Amazon) kostet, entzieht sich dem Verständnis. Entsprechende Apps kosten keine 5 bis 8 Euro. Sicherlich, wer kein Smartphone besitzt, wird hier wohl in den sauren Apfel beißen und zugreifen – trotz des veralteten Interfaces ist das Gerät mit Sicherheit eine große Hilfe. Aber preislich könnte man den Kunden doch so langsam mal etwas entgegen kommen?
22.11.2011