Für wen eignet sich das Produkt?
Hinter dem „Wet & Dry“ verbirgt sich die akkubetriebene Scholl-Variante seiner Hornhautentferner für den Nass- und Trockenschliff und ein Gerät, dessen Anwendungsspektrum das der üblichen Konkurrenzprodukte seiner Klasse deutlich erweitert. Es fokussiert sich auf die Bedürfnisse von Anwendern, die die Überreste des Hornhautabtrags an den Füßen gern in Spa-Sessions oder unter der Dusche weggeschwemmt sehen möchten und dürfte damit insbesondere einen Nerv von Hygiene-Fanatikern treffen. Die Vorstellung einer bequemen Entfernung von stark verhornter oder diabetisch veränderter Fußhaut ist auch hier utopisch und verweist entsprechende Nutzergruppe auf die Produktklasse der mechanischen Feilen.
Stärken und SchwächenDoch im Vergleich zum Durchschnitt ist der Ausstattungsumfang viel weiter gefasst und erschöpft sich nicht in einer rotierenden Schleifwalze, die sich im besten Fall halbwegs kraftvoll vom Motor angetrieben 30-mal um die eigene Achse dreht und wie üblich beim beherzten Andruck sofort zu stottern beginnt. Statt eines Warnhinweises, das Gerät nur auf trockener Haut zu verwenden, findet sich sogar die Einladung, es (kurzen) Badewannen-Tauchgängen zu unterwerfen oder beim Duschen zu verwenden. Statt einer gibt es zwei Geschwindigkeitsstufen, die der Hersteller als Zusatzkompetenz für den Nassschliff erklärt: Feuchte Haut sei elastischer, was eine höhere Schleifgeschwindigkeit erfordert als bei trockener Haut. Die Nutzer hinterlegen ihre entschlossene Sternevergabe mit der Beobachtung, dass mit etwas Geduld tatsächlich akzeptable Ergebnisse zu erzielen seien.
Preis-Leistungs-VerhältnisWas stört, sind der Verzicht auf Ersatzrollen und der lapidare Verweis des Herstellers auf eine separate Ersatzbeschaffung speziell für die Trocken- und Nass-Anwendung zu einem Kurs, der die Anschaffungskosten von 56 Euro (Amazon) für das Gerät selbst nur um zwei Drittel unterläuft. Nicht ganz ins Bild eines stimmigen Verhältnisses von Ausgabe und Gebotenem passt ferner die Ausstattung mit einem USB-Stecker, den man in den mitgelieferten Steckdosen-USB-Adapter steckt – was Online-Feedbacks zufolge nicht nur praxisfern gedacht ist (wer lädt seinen Hornhautentferner vorwiegend am PC oder Laptop auf?), sondern auch weniger konstante Leistungen ermöglicht. Was das Gerät gerade noch rettet, ist der dramatische Preissturz von ursprünglich 70 Euro, der weder die zugegeben funktionale Wasserdichtigkeit noch die beiden Geschwindigkeitsstufen hätte rechtfertigen können.