Obwohl Android 4.0 bereits im Herbst 2011 offiziell vorgestellt wurde, tun sich insbesondere die großen Handy-Hersteller noch immer schwer, neue Geräte auch mit dieser Version auszustatten. Vor allem bei Einsteigergeräten wie dem nun präsentierten Samsung Galaxy Mini 2 geht man lieber auf Nummer sicher und greift auf das bewährte Android 2.3 Gingerbread zurück – trotz dessen Performance- und Bedienschwächen. Doch auch abseits dieses Umstandes zeigt sich das neue Mini-Handy überraschend zurückhaltend.
Für Samsung ist das eigentlich eher untypisch, denn selbst Einsteigermodell zeigen sich bei den Südkoreanern in der Regel überzeugend ausgestattet. Das Galaxy Mini 2 jedoch muss beispielsweise mit einem 800-MHz-Prozessor und 512 Megabyte RAM-Speicher zurechtkommen. Das sind zwar keine katastrophalen Daten, gleichwohl hatten Experten für 2012 eigentlich den Sprung auf 1 GHz vorhergesagt, zumal Samsung selbst maßgeblich CPU-Chipsätze herstellt und dieser Leistungszuwachs für die Firma wenige Euro Aufpreis bedeuten würde.
Zum Vergleich: Nokia hat – bei aller Kritik an seiner Smartphone-Politik – damit begonnen, selbst seine billigen Series-40-Geräte mit 1-GHz-Prozessoren auszustatten. Schließlich sollen Einsteiger-Handys zwar einfacher ausgestattet sein, bei der Bedienung aber trotzdem flüssig wirken. Insbesondere das Scrollen im Android-Standardbrowser ist bei 600- und 800-MHz-Geräten mit Android 2.3 aber leider immer wieder eine etwas hakelige Sache. Nein, hier bietet das Galaxy Mini 2 keinen Fortschritt.
Erfreulich ist dagegen der Sprung bei der Displayqualität. Zwar mag so mancher auch HVGA (320 x 480 Pixel) nicht wirklich als zeitgemäß feiern, doch gegenüber den mageren 240 x 320 Pixeln des Vorgängers stellt das einen echten Mehrwert dar. Die Bilddiagonale beträgt 3,27 Zoll. Weitere Eckdaten des Gerätes sind HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s Downstream-Geschwindigkeit (HSUPA fehlt leider erneut), WLAN, GPS, Bluetooth 3,0, NFC und eine einfache 3-Megapixel-Kamera. Der interne Speicher ist mit 4 Gigabyte recht beschränkt, kann aber per microSD-Karte aufgewertet werden.
Das Samsung Galaxy Mini 2 zeigt sich also als ein eher kleiner Evolutionsschritt. Das Display ist sicherlich für Besitzer des Vorgängers ein Kaufgrund, ansonsten aber lässt das Gerät größere Fortschritte missen. Ein entsprechend niedriger Preis kann aber sicherlich trotzdem für ordentliche Absätze sorgen. Ab März 2012 geht es in Frankreich los, dann folgen nach und nach die anderen Märkte.
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- Erschienen: 01.11.2012 | Ausgabe: 12/2012
- Details zum Test
ohne Endnote
„Obwohl das Galaxy Mini 2 aktuell noch mit Android 2.3 ausgeliefert wird, haben wir es in diese Liste aufgenommen, da Samsung dem Smartphone direkt ein Update auf Android 4.1 ‚Jelly Bean‘ spendieren will. Neben dem sehr günstigen Preis als Kaufargument bringt das Mini 2 mit NFC ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Near Field Communication gibt es sonst nur bei den rund 40 Euro teureren Modellen von Acer und HTC. ...“