Samsung Gear S3 classic – Hightech am Handgelenk
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Vorteile:
Display sehr gut lesbar , Design, Handhabung, Akkulaufzeit, GPS
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Nachteile:
Dicke des Gehäuses
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Geeignet für:
Reisen, Sport, Business, Alltag
„Prolog“ - Wrap-Up jeweils am Ende des Textes
Nachdem ich bereits Ende 2013 erste Erfahrungen mit einer Smartwatch eines großen japanischen Herstellers von Handys, Computern etc. sammeln konnte, musste ich bereits nach weniger als zwei Wochen feststellen, dass dies noch viel zu früh war.
Wenig Funktionalität, schlechte Performance, unschönes Design etc.
Da ich dennoch ziemlich technikaffin bin und gerne alle möglichen Trends und Gadgets ausprobiere, entschloss ich mich dazu die bestehende Uhr wieder loszuwerden und der Sparte Smartwatches noch einige Jahre „Reifezeit“ zu lassen…
Nun, in 2016, sind Smartwatches schon wesentlich etablierter als noch vor drei Jahren (nicht zuletzt wegen der zahlreichen Hersteller von Fitnessarmbändern).
Nachdem neben Samsung nun auch der Konzern mit dem Apfel auf den Zug aufgesprungen ist, sieht man Smartwatch schon relativ häufig.
Als treuer Samsung Fan habe ich mich nach Bekanntgabe des Release der S3 classic und frontier sofort auf die Suche nach ersten Neuerungen im Internet begeben. Mir wurde durch die Aufführung der ganzen Innovationen deutlich – nun ist die Technik da angekommen, sodass der Einsatz einer Smartwatch wirklich Sinn macht.
Auf dem Weg zum Samsung Online-Shop bin ich dann über ein Gewinnspiel von Samsung Mobile Deutschland gestoßen und wurde glücklicherweise als einer von 10 Gewinnern einer Samsung Gear S3 classic auserwählt :-)
Unabhängig davon, werde ich euch meine Erfahrungen mit der S3 in den ersten drei Wochen wiedergeben:
1. Design und Haptik:
Breitling, TAG Heuer, Cartier, Omega … wer was mit den Designs dieser namenhaften Uhrenhersteller anfangen kann, wird die Gear S3 classic lieben.
Eins vorab – Noch nie wurde ich zuvor so oft von Fremden auf meine Uhr angesprochen wie bei der S3 classic. Egal ob von Arbeitskollegen, im Flieger von Sitznachbarn oder beim einkaufen im Supermarkt, die S3 classic ist definitiv ein hingucker.
Als die Gear S3 angekommen ist, konnte ich es kaum abwarten Sie auszupacken.
Sie kommt in einer edlen zylinderförmigen Verpackung daher und legt schon im eingepackten Zustand einen stilsicher Auftritt hin. Ähnlich wie bei meinem Galaxy S7 Edge war die Uhr sehr fürsorglich in Schutzfolien verpackt und mit den Handbüchern für die ersten wichtigen Schritte ausgestattet.
Nachdem ich die Schutzfolien der Smartwatch entfernt habe, zeigt sich schon, dass man es hier nicht mit einem übertrieben futuristischen Minicomputer (siehe Wettbewerber) zutun hat, sondern eine edle und stilvolle Uhr in der Hand hält.
Das Lederarmband fühlt sich sehr Hochwertig und gut an. Besonders an der sanften Innenseite des Lederarmbandes ist der Tragekomfort sehr hoch. Die Texturen der schwarzen Seite glänzen ein wenig im Licht und lassen sofort erahnen, dass man es hier mit einer wertvollen Uhr zu tun hat.
Das Gehäuse des Ziffernblattes wirkt sehr kraftvoll massiv und ist unterschiedlich gebürstet (Draufsicht- glänzend/ seitliche Sicht- eher matt). Der Kranz (Lünette) des Ziffernblattes schimmert ebenfalls glänzend bei Lichteinfall und gibt dem gesamten Gehäuse einen luxuriösen Touch. Das Gehäuse ist ein wenig dicker als gedacht und die Größe der Uhr zwar angenehm groß (gerade zur optimalen Bedienung), jedoch vielleicht ein Tick zu groß für das weibliche Geschlecht.
Zu meinem Lieferumfang gehörten zwei weitere Armbänder in den größen S und L sowie ein weiteres Olivfarbendes Armband. Das vormontierte Armband in L passt perfekt an mein Handgelenk. Dennoch habe ich auch mal die Bänder gewechselt um zu schauen wie knifflig sich das gestaltet – Fazit: Kinderleicht!
Das Armband ist in wenigen Sekunden gewechselt und garantiert so die Möglichkeit schnellstens die Armbänder zu den passenden Schuhen zu tauschen. Als Anzugträger ist das von Vorteil: Eine Uhr → Viele Outfits :-)
Da man auch handelsübliche 22mm Armbänder an der S3 anbringen kann, werde ich sicherlich schon bald mein Repertoire an Armbänder erhöhen.
Design und Haptik: 4/5 Sternen
2. Starten und bedienen:
Da die Samsung Gear App bereits auf meinen Galaxy S7 vorinstalliert war, verlief die Kopplung der Smartwatch mit dem Handy super einfach. Kurz die Geräte via Bluetooth suchen, Kopplungsnr. bestätigen und das neueste Update automatisch aufspielen lassen. Schon geht‘s los:
Never change a winnig team or a runnig system:
Die Bedingung der Samsung Gear S3 ist schlichtweg ein Geniestreich.
Die Lünette, die seit Jahrzehnten fester und etablierter Bestandteil von Uhren ist, nun, für die Bedienung einer Smartwatch zu nutzen ist einfach innovativ und gelungen.
Da alle Menüpunkte ähnlich der Uhrenanzeige Kreisförmig angeordnet sind, kann man sehr einfach durch das Menü navigieren.
Die Lünette gibt ein schönes leises Feedback und einen geringen Widerstand beim drehen, was die Bedingung wirklich intuitiv macht.
Mit einer kurzen Bestätigung durch eine Berührung auf dem Display, kann man sofort auf seine Lieblingsapps zugreifen.
Die zwei weiteren Tasten, die sich seitlich am Gehäuse befinden dienen einmal zum Zurück navigieren und zur Home-Ansicht.
Die Gear S3 wurde schon sehr schnell zum kleinen Helfer im täglichen Alltag.
Eins steht fest: Das Handy wird teilweise durch die Smartwatch abgelöst und deutlich weniger aktiv genutzt. In einem hektischen Arbeitsumfeld wird der Kalender mit seinen zahlreichen Erinnerungsfunktionen zum leisen/ vibrierenden Helden. Egal ob man den privaten oder geschäftlichen Alltag organisieren möchte, die Gear S3 sorgt dank vieler hilfreicher Tools für einen reibungslosen Ablauf.
Benachrichtigungen (egal ob WhatsApp, E-Mails, SMS, Anrufe etc.) kann man direkt an der Gear S3 sehen, beantworten und sogar bei Anrufen entgegennehmen und telefonieren.
Mit den personalisierten News Feed erhält man direkt seine ausgewählten Top Neuigkeiten auf‘s Handgelenk.
Neben den Standard Apps, wie z.B. die Wetter, Alarm, Taschenrechner oder Telefon App, gibt es auch noch zahlreiche weitere Apps im Galaxy Apps Store zu entdecken.
Unzählige Watchfaces (Ziffernblätter), Spiele, Spotify, Uber etc. sind nur einige Wenige der derzeit bestehenden Apps. Bei der Befüllung neuer Apps kann man regelrecht zusehen. Dies bietet bereits jetzt eine große Auswahl an hilfreichen Tools und Spielereien.
Die bereits vorinstallierten Apps kann man beliebig verschieben und teilweise auf die eigene Nutzung anpassen, wobei die Standardeinstellung bereits gut gewählt sind.
Sowie die bereits vorinstallierten Ziffernblätter lassen sich teilweise noch selbst gestalten und nach eigenen Wünschen anpassen.
Die Vorauswahl der bestehenden Ziffernblätter finde ich ausgesprochen gut. Man gewinnt hier den Eindruck, dass die Designer sich wirklich Gedanken gemacht haben welches Ziffernblatt am besten mit der Gear S3 classic harmoniert und den Ansprüchen einer modernen Smartwatch gerecht wird.
Dennoch habe ich auch mal weitere Ziffernblätter aus dem Galaxy Apps Store heruntergeladen und ausprobiert. Hier hat man eine schier unendliche Auswahl an möglichen Designs. Sobald man diese auf dem Smartphone runterlädt, befinden sich die neuen Watchfaces direkt bei Einstellungen bei den Designs.
Das funktioniert einwandfrei und ohne großen Aufwand.
Zudem hat man die Möglichkeit seine eigenen Fotos als Ziffernblatt zu nutzen. Dies ist eine ganz nette Abwechslung zu den bestehenden, konventionellen Ziffernblätter, jedoch gefällt mir dabei die „Always-On“ Variante noch nicht so gut.
Wer aber dennoch eine etwas modernere Varianten der Watchfaces haben möchte, dem kann ich nur das Watchface „Design your Time“ empfehlen. Dort ändert sich das Ziffernblatt jede Minute in wirklich coole und inspirierende Varianten, so dass man am liebste jede Minute einen Blick auf das neue Ziffernblatt werfen möchte :-)
Besonders erwähnenswert sind meines Erachtens noch nachfolgende drei Funktionen:
- Screenshots: Einfach Screenshots aufnehmen indem man die Home-Taste gedrückt hält und nach links wischt. Dann einfach aus der Galerie an das Smartphone senden und schon kann man bspw. eine E-Mail am Handgelenk „abfotografieren“.
- Shortcut Homebutton: Einfach einstellen welche App oder Funktion durch Doppel-Betätigung des Homebuttons gestartet werden soll.
- SOS Notfall Funktion: Die Taste des Homebuttons kann so konfiguriert werden, dass durch 3x Betätigen des Homebuttons ein „Hilfesignal“ an 4 mögliche Kontakte gesendet werden kann. Unter anderem werden dann die gegenwärtigen Standortdaten verschickt, so dass man diese 1 Std lang nachvollziehen kann. Zudem nimmt man dann automatisch alle eingehenden Anrufe mit höchster Lautstärke entgegen.
- Ein weiteres nettes Feature ist die Nutzung der Gear S3 mit Handschuhen (gerade im Winter von Vorteil) die Berührungsempfindlichkeit kann so eingestellt werden, das die Nutzung mit Handschuhen problemlos möglich ist.
Starten und bedienen: 5/5 Sternen
3. Akku/ Display:
Das runde OLED-Display leuchtet sehr farbstark und kontrastreich. Mit meinen aktuellen Settings (Always-On-Display ein) Bildschirmhelligkeitsstufe 6 und einem Bildschirm Time-Out von 30 sek. hält der Akku problemlos 3 Tage. Zusätzlich muss man natürlich berücksichtigen, das individuelle Einstellungen und Apps die Akkulaufzeit maßgeblich beeinflussen können. Ich habe bspw. den Schrittzähler, den Pulsmesser, zahlreiche Benachrichtigungen und das Display dauerhaft aktiv.
Bereits bei der Auswahl des Always-On-Displays erscheint die Benachrichtigung, dass dies zu einem deutlichen Akkuverbrauch führt.
Meines Erachtens ist das nicht so „tragisch“ wie von Samsung beschrieben. Die Akkulaufzeit ist nach wie vor wirklich sehr gut und gerade im Ranking mit anderen Herstellern Maßstab für zukünftige Akkuentwicklungen. Sobald man das Always-On-Display einmal aktiviert hat, möchte man es auch nicht mehr missen.
Bei anderen Personen sorgt dies immer mal für einen großen AHA-Effekt, da zunächst jeder denkt es sei eine normal Uhr. Erst wenn man die Uhr ein wenig in Richtung Körper dreht, aktiviert sich wieder das normale, farbintensivere Display mit „Lichteinfalleffekt“.
Bei mir kommt die Gear S3 erst nach 3 Tagen wieder in die Induktive Ladestation. Diese Ladeschale ist im übrigen durch eine magnetische Innenseite sehr komfortabel zu nutzen. Die Uhr schmiegt sich förmlich in die Ladestation und ist dann nach ca. 2 Stunden wieder vollständig aufgeladen.
Da ich die Gear S3 auch zum Schlaftracking nutze, versuche ich immer zwischen durch freie Zeitfenster zu finden, in denen ich die Uhr aufladen kann, da man sie am liebsten gar nicht erst ausziehen möchte. Nicht zuletzt wegen der vielseitigen Tracking-Funktionen von S Health.
Ich bin mir sicher, dass die versprochenen 4 Tage Akkulaufzeit ebenfalls gewährleistet können, soweit man bereit ist auf diverse Funktionen zu verzichten.
Im Energiesparmodus mit einer Akkukapazität von 5% hält die Dauer noch ca. 1,5-2 Std. Auch wenn der Akku dann eigentlich schon vollständig entladen ist, kann man auf Knopfdruck immer noch eine digitale Uhrzeit einsehen.
Akku und Display: 5/5 Sternen
4. Messen und aufzeichnen:
Die Gear S3 besticht durch zahlreiche Innovative Sensoren wie z.B. den Beschleunigungssensoren, Lagesensoren, Höhenmesser, dem Barometer oder dem Pulsmesser.
Die S Health App zeichnet dabei die wesentlichsten Parameter wie verbrannte kcal, absolvierte Schritte, erklommene Etagen und den Puls auf.
Dabei erkennt die Uhr auch selbstständig wann ein Workout absolviert wurde, wie bspw. Fahrrad fahren, gehen/ laufen oder andere Aktivitäten.
Dies kann man individuell anpassen und mit beliebigen Zielen versehen.
So erhalte ich bspw. immer Montags eine wöchentliche Zusammenfassung der oben gennanten Parameter und versuche meine eigenen Ziele entsprechend zu steigern.
Neben den automatischen Aufzeichnungen kann man auch aus einer Vielzahl von vordefinierten Workouts wählen welche Übungen man gezielt absolvieren möchte (bspw. Kniebeugen, Situps, Stepper, Yoga, Rudern uvm.). Auch hier funktioniert das Tracking außergewöhnlich gut. Man kann sich Wiederholungen und Sätze definieren und wird dabei durch die S3 motiviert diese auch fertigzustellen, oder vorgegebene Pausen einzuhalten. Dies ist eine völlig neue Art des Trainings, die unheimlich Spaß macht, da man mit seinem Profil immer einsehen kann wie man so im Weltweiten Ranking in der jeweiligen Altersgruppe mit entsprechendem Geschlecht dasteht. Dies kann man unter anderem auch im direkten Vergleich mit seinen Freunden machen, vorausgesetzt die S Health App wird genutzt.
Messen und aufzeichnen: 5/5 Sternen
5. Telefonieren und Musik
Dank des integrierten Lautsprechers und Mikrofons des Gear S3 lassen sich nun auch Anrufe entgegennehmen oder mit der Telefonapp selbständig mit der Uhr tätigen. Dies funktioniert überaschend einfach und in guter Qualität.
Zunächst dachte ich, dass die Soundqualität sicherlich etwas metallisch klingen würde und man auch nicht so gut verstanden wird, jedoch wurde ich eines besseren belehrt. Auf spätere Nachfrage haben meine Gesprächspartner nicht einmal einen Unterschied erkannt und waren ebenfalls sehr verwundert über den guten Klang.
Dies ist zwar derzeit noch etwas ungewohnt, da man die Uhr in Richtung Kopf führen muss um zu telefonieren, aber oftmals in stressigen Situationen viel besser als das Handy aus der Tasche zu kramen. Gerade wenn vorher bereits bekannt ist, dass das Telefont von kurzer Dauer sein wird. Für längere Telefonate nutze ich nach wie vor gerne noch mein Galaxy S7. Selbst wem diese Art zu telefonieren noch zu ungewohnt ist, der kann dennoch (in Meeting bspw.) ungebetene Anrufen mit einem drehen an der Lünette abweisen.
Für ausgehende Anrufe nutze ich auch gerne die S Voice Funktion und spreche einfach ein „Rufe XY an!“ in die Uhr.
Wie bereits im ersten Teil meines Testes angesprochen, nutze ich jedoch viel lieber die Nachrichtenfunktion von WhatsApp, Telegram, oder dem Facebook-Messenger. Dort habe ich meine Nachrichten nach einer kurzen Vibration direkt auf dem Handgelenk und kann mittels voreingestellter Antworten kurz Bescheid geben. Dort kann man ebenfalls mit Emojis antworten, oder mittels S Voice komplette Texte diktieren. Das ist schon ziemlich ausgereift, aber hier und da natürlich nicht zu 100% zutreffend.
Zu meinem Lieferumfang gehörten u.a. auch die Samsung Level U Pro ANC Bluetooth Kopfhörer. Diese konnten ebenfalls problemlos innerhalb weniger Sekunden mit dem Smartphone und somit auch mit der Gear S3 classic verbunden werden. Da kürzlich die Spotify App für die Gear S3 erschienen ist, habe ich dies umgehend mit den Level U Pro Kopfhörern ausprobiert. Die Navigation mit der Gear S3 funktioniert sehr gut. Nicht zuletzt wieder einmal aufgrund der guten Funktionsweise der Lünette. Ohne diese wäre es wahrscheinlich unheimlich kompliziert durch die großen Bibliotheken durch Wischgesten zu scrollen.
Die Level U Pro ANC Kopfhörer konnten perfekt beim Joggen und aufgrund der Bluetooth Verbindung auch komfortabel -ohne lästiges hin-und her schleudern von Kabeln- getragen werden. Beim laufen kann man dann mit einfachen Touch oder Drehbewegungen seine Lieblingsplaylist abspielen lassen.
Falls man jedoch eine sehr große private Musikbibliothek hat, könnte das navigieren etwas schwieriger werden, sofern die Songs nicht gut kategorisiert sind.
Die Steuerung der Lautstärke funktioniert ebenfalls sehr gut. Die Level U Kopfhörer haben an der rechten Seite ebenfalls 3-Tasten zu Steuerung der Lautstärke oder zum pausieren der Songs. By the way: Falls während der Nutzung der Level U Pro ANC Kopfhörer ein Anruf eingeht, kann man diesen direkt über die S3 annehmen und mit den Kopfhörern durch ein eingebautes Mikrofon telefonieren. Diese neue Konstellation an verschiedenen Peripheriegeräten stellt definitiv ein zukunftsweisendes Set für Musikquellen dar.
Telefonieren und Musik: 5/5 Sternen
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