03.05.2022
Bargeldlos Bezahlen: So geht's
2021 wichen Konsument:innen bei etwa 5,9 Milliarden Einkäufen auf kontaktloses Bezahlen aus, wie die „Tagesschau“ berichtet. Wie sicher die Funktion ist, wie es um Gebühren und Limits steht und was Sie außerdem wissen sollten, haben wir auf dieser Seite zum kontaktlosen Bezahlen für Sie zusammengefasst.
Kontaktloses oder mobiles Zahlen: Unterschiede
Laut dem Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Kreditwirtschaft stieg das kontaktlose Bezahlen per Girocard Ende 2021 gegenüber dem Jahresanfang von 63 auf 73 Prozent. Unterschieden wird zwischen dem „kontaktlosen Zahlen“, also der Zahlung per EC-Karte (Debitkarte) oder Kreditkarte, und dem „mobilen Zahlen“, bei dem Sie Ihre Zahlungen beispielsweise per Smartphone oder Smartwatch vornehmen. Die wichtigsten Unterschiede der beiden Zahl-Arten entnehmen Sie der Tabelle.
Bezahlform | Hilfsmittel | Unterschiede |
Kontaktloses Bezahlen |
|
|
Mobiles Bezahlen |
|
|
Bargeldloses Zahlen nur mit NFC
Geräte, die Sie für das bargeldlose Bezahlen nutzen wollen, müssen NFC-fähig (Near Field Communication) sein. NFC-fähige Bankkarten (Debitkarten) erkennen Sie an der Funkwellen-Abbildung, bei den meisten Smartphones und Smartwatches ist ein NFC-Chip verbaut. Mehr zum Thema finden Sie in unserem NFC-Ratgeber.
Wie sicher ist bargeldloses Bezahlen?
Kontaktloses Bezahlen mit Handy oder Karte ist ebenso sicher wie die gewöhnliche Kartenzahlung. Der Radius des NFC-Chips reicht etwa 4 Zentimeter weit und sendet weder Namen noch Anschrift. Hinzu kommt, dass nur spezielle Geräte die Chips auslesen können - das unbefugte Auslesen des Chips oder das versehentliche Bezahlen ist somit nur schwer möglich. Wollen Sie dennoch auf Nummer sicher gehen und möchten auf das bargeldlose Bezahlen verzichten, bieten einige Banken auch die Sperrung der kontaktlosen Bezahlfunktion an - beispielsweise die Sparda-Bank oder die Volksbanken.
Ist die Funktion kostenlos?
In der Regel übernehmen die Händler die Kosten für das kontaktlose Bezahlen. Es gibt allerdings Banken, die etwa für Überweisungen Gebühren veranschlagen. Dem Verbraucherportal „biallo.de“ zufolge fordern 463 Finanzinstitute (Banken und Sparkassen) bei einigen Kontomodellen extra Gebühren, wenn mit der EC-Karte (Debitkarte) bezahlt wird. Diese können je Zahlung bei bis zu 75 Cent liegen (Stand: 2021).
Mit Karte bezahlen
Beträge unter 50 Euro können Sie in der Regel kontaktlos bezahlen, ohne eine PIN eingeben oder eine Unterschrift tätigen zu müssen. Ausnahmen bestehen, wenn Sie die Karte mehrmals für kleinere Beträge nutzen. Hier müssen Sie die Geheimzahl meist nach fünf kontaktlosen Bezahlungen hintereinander eingeben. Gut zu wissen: Einige Banken, etwa die Volksbanken, fragen die PIN auch ab, sobald beim kontaktlosen Bezahlen ein Limit von 150 Euro erreicht ist. Verwahren Sie Ihre Geheimzahl sicher, kann bei einem Verlust Ihrer Karte ein Finder im Zweifelsfall nur bedingt viel Geld ausgegeben.
Mit Smartphone oder Smartwatch bezahlen
Beim kontaktlosen Bezahlen mit dem Handy oder der Smartwatch können Limits die Eingabe von PINs oder das Entsperren des Gerätes erfordern. Nutzen Sie die Bezahl-App Ihrer Hausbank, liegen oft die gleichen Bedingungen vor wie bei der EC-Karte. Für die Übertragung der Zahlungsdaten greift die sogenannte Tokenization, die eine Stellvertreternummer für die Kartennummer erzeugt und übermittelt. Somit sind Ihre Kundendaten so gut wie unlesbar für Dritte. Ebenfalls positiv: Konto- und Kreditkartennummern werden nicht gesendet. Sicher sind die Bezahl-Apps aber nur, wenn Sie die aktuelle Version nutzen. Leider übertragen die Bezahl-Apps häufig zusätzliche Informationen wie den aktuellen Standort. Zudem können beispielsweise Lizenzgeber von Kreditkarten und andere Beteiligte am Bezahlvorgang in die getätigten Überweisungen einsehen. Auf diese Weise nehmen sie Einblick darauf, wo und was Sie eingekauft haben und können Ihr Kaufverhalten analysieren. Durch die Schaltung datenbasierender Werbung werden Sie letztendlich zu weiteren Käufen animiert.
Beliebte NFC-Smartphones im Vergleich
Displaygröße | Auflösung Hauptkamera | Arbeitsspeicher | Interner Speicher | Akkukapazität | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 111,00 € Gut 1,6 |
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Was tun bei Verlust?
Sind Smartphone, Smartwatch oder Karte weg, sollten Sie den Verlust sofort Ihrer Bank melden und eine Sperrung beantragen. Können Sie Ihr Bankinstitut nicht erreichen, steht Ihnen täglich und rund um die Uhr der allgemeine Sperrnotruf zur Verfügung. Über diesen lassen sich Kredit-, Giro- und SIM-Karten sperren. Die Rufnummern lauten:
- Innerhalb Deutschlands: 116 116
- Ausland: (Landesvorwahl Deutschlands) + 116 116 oder +49 30 4050 4050
PayPal-Kunden sollten zudem den PayPal-Kundendienst über den Verlust informieren.
Kontaktloses Bezahlen per Zahlungsdienst oder App
Bezahlen Sie mit dem Handy oder der Smartwatch, benötigen Sie einen Zahlungsdienst wie Google Pay oder Apple Pay oder eine Bezahl-App. Im Falle von Apple Pay und Google Pay sind die Dienste bereits ab Werk auf den Geräten installiert, sodass Sie nur noch Ihre Debit- oder Kreditkarte hinterlegen müssen. Wichtig zu wissen ist, dass einige Finanzdienstleister ihrerseits bankeneigene Bezahl-Apps anbieten, die Sie auf Ihren Geräten einrichten müssen.
Bietet Ihre Bank oder Sparkasse keine Bezahl-App oder eine Kooperation mit einem Zahlungsdienst an, können Sie auf Kunden-Apps zurückgreifen - etwa von Netto oder Edeka. Die App generiert einen einmaligen PIN mit zeitlicher Begrenzung, den Sie an der Kasse eingeben müssen. Das Geld wird per Lastschrift vom Konto abgebucht, eine NFC-Funktion ist nicht nötig. Der Nachteil: Kunden-Apps sammeln reichlich Kundendaten.
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