"Alle Verdunster mit Haken": So bewirbt das Unternehmen Römertopf Keramik zurzeit einen seiner recht unspektakulär wirkenden Luftbefeuchter Bianka, das Stück für 10 Euro (Amazon) und geeignet zur Anbringung an Flach- und Rippenheizkörpern. Doch genau betrachtet steckt in dieser Aussage ein Stück unfreiwillige Ironie. Denn Verdunster haben in der Regel damit zu kämpfen, dass sie entweder völlig ineffizient arbeiten oder als regelrechte Nährböden für Schimmel- und Bakterienherde agieren. Doch die meisten Nutzer ficht das nicht an – fast alle honorieren den Verdunster mit besten Produktrezensionen auf den Online-Marktplätzen.
Vergrößert die Verdungstungsoberfläche mit porösem Material
Schon gegen den ersten Einwand der Ineffizienz lässt sich etwas Markantes am Bianka ins Feld führen: Das 20,5 x 9 x 4,5 Zentimeter große Gefäß ist aus poröser Naturkeramik gefertigt, das – mittels besagter Haken an die Heizkörper gehängt – das eingefüllte Wasser nach allen Richtungen in die Raumluft abgeben kann. Die Sorge vor dem Auslaufen des Wassers ist unbegründet - trotz der porösen Oberfläche, das mehr Wasser zur Verdunstung zulässt als typische Systeme, die aus Gründen der Platzersparnis flach gearbeitet sind, doch kaum nennenswerte Öffnungen an der Oberseite haben. Das Fassungsvermögen von 40 Milliliter lässt sich dank Einhängevorrichtung voll ausschöpfen.
Gefahr der Mikrobenbildung ist gering
Der zweite Einwand der Keimbelastung kann allerdings nicht vollends entkräftet werden. Anders als Geräte mit Verdampfer- oder Ultraschalltechnologie wird bei Verdunstern nichts aufgekocht oder gereinigt, bevor es in die Atemluft gelangt. Skeptiker raten vor allem empfindlichen Menschen ab und verweisen stattdessen auf die höhere Effizienz normaler Tätigkeiten wie Wäsche trocknen, Kochen oder Duschen, die im Regelfall zur Anhebung der Luftfeuchte auf ein komfortables Niveau ausreichen. Auf der anderen Seite spricht die höhere Verdunstungsleistung für das Gerät: Weil das Wasser schneller verdunstet ist, lässt sich die Gefahr der Mirkobenbildung im Rahmen halten.
Reinigungsaufwand hält sich in Grenzen
Auch der Reinigungsaufwand soll sich in Grenzen halten. Nutzer berichten erfreut von bestens überstandenen Spülmaschinengängen bei 70 Grad Celsius. Selbst Systemkritiker müssen dem Konzept seine funktionale Überlegenheit gegenüber Plastikbehältern zugestehen. Die versprochene Verdunstung des Wassers über die Gefäßwände und nach oben hin halte alle Versprechen. Das Raumklima werde merklich verbessert und auch Nachfüllen nicht zur Daueraufgabe. Etwa alle zwei Tage müsse der Behälter mit frischem Wasser aufgefüllt werden – ein insgesamt positives Bild eines im Prinzip simplen, doch pfiffig überarbeiteten Systems, das noch nicht einmal teuer ist.
11.11.2013