uf den ersten Blick scheint der WDF3600 ein richtig gutes Schnäppchen zu sein. Zur Zeit geht der LadyShaver von Remington für weniger als 20 Euro über den Ladentisch und bietet trotzdem eine gute technische Ausstattung. Denn immerhin verfügt er über gleich zwei Scherfolien – die meisten Rasierer im unteren Preissegment bringen nur eine einzige mit –, die zudem noch beweglich sind. Die zahlreichen Kundenbewertungen sprechen allerdings eine andere Sprache, die zu der Vermutung berechtigen, dass es sich bei dem Gerät nicht unbedingt um ein Schnäppchen handelt.
„Smooth & silky“, frei übersetzt: seidenglatt soll die Rasur sein, die der Remington hinlegt, wobei sich dies natürlich sowohl auf die Rasur selbst als auch auf das Ergebnis bezieht. Doch weit gefehlt, sagen etliche Kundinnen, der LadyShaver macht seinem Beinamen scheinbar keine große Ehre. Wobei das eigentliche Problem nicht darin liegt, dass der Remington nicht mit einer Nassrasur mithalten kann – dieses Kunststück vollbringen nur die wenigsten LadyShaver. Zumindest an unkomplizierten Stellen, etwa an den Beinen, liefere er durchaus ordentliche Ergebnisse ab, für die allerdings wiederum Zeit investiert werden muss: Wie ebenfalls das Gros der Damenrasierer benötigt auch der Remington häufig mehr als einen Durchgang, bevor auch das letzte Haar gefallen ist.
Problematisch hingegen scheint die Anwendung an den typischen Problembereichen wie unter den Achseln oder in der Bikinizone zu sein. Die Scherfolien neigen an diesen Stellen öfter zum Zupfen und Reißen anstatt die Haare schmerzfrei abzurasieren. Viele Käuferinnen raten daher davon ab, den Remington in diesen Bereichen beziehungsweise generell bei empfindlicher Haut einzusetzen. Die hochwertige Ausstattung mit zwei beweglichen Scherfolien bringt demnach nur auf den ersten Blick Vorteile, in der Praxis ist der Remington weder gründlicher noch schneller oder sogar behutsamer als seine Mitkonkurrenten – so jedenfalls lautet das Urteil vieler Benutzerinnen.
Wie so häufig scheint sich daher zu bewahrheitet, dass eine gute Ausstattung allein noch nicht zu großen Erwartungen berechtigt – was auch auf den Preis zutrifft. So verlockend es sein mag, einen LadyShaver für deutlich unter 20 Euro (Amazon) ergattern zu können – am Ende könnten dies im schlimmsten Fall genau 20 Euro zu viel gewesen sein.
10.11.2011