Haarglätter sind längst nicht mehr nur plumpe Metallzangen, die mehr oder weniger dem Zufall überlassen, wie stark sich Backen und Gehäuse aufheizen. Das Remington S1500 beweist einen großen Schritt in der Entwicklung hin zur Haarschonung: Am Gerät kann ein Temperaturbereich von 150 bis 230 Grad Celsius eingestellt werden, was insbesondere Nutzer mit empfindlichem, feinem oder gefärbtem Haar voranbringt. Das mit knapp 21 Euro (Amazon) fair bepreiste Glätteisen ist auch im Übrigen gut ausgestattet, lässt aber technisch etwas zu wünschen.
Keramik-Turmalin-Beschichtung schützt vor dem Austrocknen
Grundsätzlich legt das Gerät dem Fokus ganz auf Hitzeschutz. Zwar ist Turmalin-Beschichtung schon bei den einfacheren Geräten gültiger Standard, da sie effektiv das Problem der Austrocknung beim Frisieren lösen, überdies verteilen sie die Wärme besonders gleichmäßig. Experten halten Keramikplatten mit Turmalinbeschichtung für die erste Wahl, wenn es um Haarschutz und perfekte Frisierergebnisse geht, da sie besonders widerstandslos durch das Haar gleiten. Das Remington soll zudem das Anhaften von Styling- und Pflegeprodukten verhindern. Das aber scheint nicht rundum zu gelingen: Einige Nutzer monieren, dass die Haarlängen im vorderen Bereich der Backen kleben bleiben können.Kurzer Aufheizvorgang, Abschaltautomatik
Andererseits punktet das Remington mit seiner Schnelligkeit beim Aufheizvorgang, der wie versprochen nur 30 Sekunden dauern soll. Auch an technische Sicherheit ist gedacht, denn es verfügt über eine Abschaltautomatik, die die Stromzufuhr kappt, wenn es eine Stunde lang unbenutzt herumliegt. Gerade damit holt das doch eher auf einem moderaten Preisniveau angesiedelte Gerät einen großen Ausstattungspunkt auch aus Nutzersicht. Weil Glätteisen keine Betriebsgeräusche erzeugen, sind viele schon vergessen worden – mit der Folge von glühenden Platten oder durchgeschmorten Kabeln. Ergänzt um eine Transportverriegelung kann das Gerät daher sicherheitstechnisch durchaus auf Augenhöhe mit Haarglättern aus einer höheren Preisliga agieren.Gehäuse kann warm werden
Wäre da nicht das von Nutzern beschriebene Problem der Gehäuseerwärmung über eine akzeptable Grenze hinaus. Allerdings bleibt im Unklaren, ob die von Experten gezogene Marke von maximal 100 Grad Celsius erreicht wird, was ausreichen würde, um Finger und Ohren zu verbrennen. Ein weiterer Kritikpunkt besteht im Fehlen einer Digitalanzeige der vordefinierten Temperatur – nur ungefähre Schätzwerte könne man einstellen, was aber dennoch gut funktioniere und im Hinblick auf den geringen Kaufpreis verschmerzbar sei. Negiert werde so mancher Punktabzug durch die besonders langen (110 Millimeter) Backen, die selbst größere Haarsektionen aufnehmen können.