Für wen eignet sich das Produkt?
Wenn Braun mit seinen Haarglättern explizit Farbschutz beim Stylen versprechen und sich damit eine interessante Zielgruppe erschließen konnte (ST 750 aus der Serie Satin Hair 7), warum nicht auf denselben Zug aufspringen und ein ganz ähnliches Modell nur für koloriertes Haar an den Kunden bringen? So wird man sich bei Remington gedacht haben und wirft den Colour Protect S6300 in die Werbeschlacht, der nun gegen den marktführenden Platzhirsch antritt – allerdings nicht ganz so präzise auf die speziellen Kundenbedürfnisse eingeht.
Stärken und SchwächenErste Reaktionen nach dem Marktstart des technisch eher rudimentär gehaltenen Haarglätters lassen den Begeisterungsschub vermissen, den das spektakuläre Farbschutzversprechen hätte hervorrufen können. Die derzeit auf Amazon noch überwiegenden Produkttester-Feedbacks mit naturgemäß schüchtern vorgetragener Kritik zu den Randaspekten (das Temperaturrad sei old school) sind wenig aussagkräftig. Außer den üblichen Lobeshymnen zur Länge der Glättbacken und deren Keramikbeschichtung mit dem Vorteil gleichmäßiger Hitzeverteilung erfährt man von diversen Handhabungsvorzügen, die das drehbares Kabelgelenk oder die Transportsicherung mitbringen. Weniger überzeugend, insbesondere mit Blick auf den Rivalen Braun, ist der Verzicht auf eine digitale Temperatureinstellung zwischen 150 und 230 Grad. Gerade in der präzisen Steuerbarkeit der Hitze hätte man tatsächlich etwas Glauwürdiges zum "Colour Protect" erkennen können: Schutz vor austrocknender Hitze, die mit Farbverlust oder Verblassen gefärbten Haars einhergeht und durch Temperatur-Aussteuerung leicht zu vermeiden ist.
Preis-Leistungs-VerhältnisDas Colour-Protect-S6300-Glätteisen bietet ansonsten typische Komponenten der 40-Euro-Marke: Ein Einstellrad der alten Schule, das man beim Stylen auch noch versehentlich verstellt und hitzeaktivierte „Anti-Frizz“-Mikrowirkstoffe, von denen man nur hoffen kann, dass sie wenigsten im Verborgenen etwas gegen fliegendes Haar und störrische Mähnen ausrichten. Auch die Abschaltautomatik und die Sicherheitssperre sind in diesem Preisranking üblich, die zusätzliche Lockenfunktion dank der spitz zulaufenden Glättbacken bieten die Wettbewerber allerdings schon im Budgetsegment auf. Und so bleibt das Glätteisen technisch und ausstattungsseitig auf dem Niveau "unter ferner liefen", unterläuft aber fairerweise aber auch deutlich die 80-Euro-Grenze, an der sich der Rivale von Braun normalerweise aufhält.