Beim Deluxe von Reinold handelt es sich streng genommen weniger um ein herkömmliches Dampfbügeleisen, sondern um eine Bügelstation in Form eines Dampfbügeleisens. Denn genau von diesem Gerätetyp übernimmt das Reinold ein zentrales Bauteil, nämlich den Kessel, in dem das Wasser erhitzt wird. Die Folge: Der heiße Dampf erreicht, wie bei einer Station, einen hohen Druck, die Bügelwäsche wird schneller und effektiver durchfeuchtet, weil der Dampf tiefer eindringen kann.
Nur eine einzige Temperatur für alle Materialien
Da das Reinold auf Dampfdruck und nicht auf Hitze setzt, kann es getrost auf eine hohe Temperatur verzichten, und nicht nur das. Es kommt sogar mit einer einzigen Temperatureinstellung aus, und zwar für alle Materialien. Die Temperatur wurde nämlich so gewählt, dass empfindliche Stoffe keine Not leiden. Zum Bügeln von zum Beispiel Seidenblusen steht daher Dampf zur Unterstützung zur Verfügung, was bei den meisten
Dampfbügeleisen nicht der Fall ist. Sie erzeugen den Dampf nämliche erst an der Bügelsohle, die deswegen sehr heiß werden muss, damit dieser Prozess überhaupt in Gang kommt – zu heiß für die meisten empfindlichen Stoffe. Bei schweren Stoffen wiederum fehlt dem Reinold zwar die Hitze, das vermeintliche Manko wird jedoch durch den hohen Dampfdruck von – laut Hersteller – bis zu 6 bar locker kompensiert. Kurzum: Das Eisen macht das Bügeln auch für Ungeübte einfach, zudem erspart die Einheitstemperatur das umständliche Vorsortieren der Bügelwäsche anhand der Pflege-Etiketten.
800 Watt
Ein weitere Punkt wird sicherlich viele ebenfalls ins Erstaunen versetzen. Denn während die meisten Bügeleisen nicht unter 2.000 Watt bleiben und die Spitzenmodelle sich sogar über 3.000 genehmigen, bleibt das Reinold extrem bescheiden. Es kommt mit 800 Watt aus. Wird viel und häufig gebügelt, wirkt sich das also durchaus spürbar auf die Stromrechnung aus.
Schwachstelle Wassertank und Gewicht
Der Tank wiederum stellt für die meisten die Schwachstelle des Reinold dar. Er fasst nämlich lediglich 210 Milliliter, bei Körben voller Bügelwäsche ist öfteres Nachfüllen zwingend angesagt. Das frisst allerdings Zeit, denn nach dem Auffüllen muss das Wasser im Kessel erst erhitzt werden, was ein paar Minuten dauern kann. Ein größerer Tank wäre also wünschenswert, würde aber – baubedingt – das Bügeleisen noch üppiger aussehen lassen als das mit 1,8 Kilogramm auch ziemlich schwere Gerät jetzt schon ist. In diesem Punkt sind deswegen
Bügelstationen, von denen das Reinold die Dampftechnik übernommen hat, mit ihren Tankfüllungen zwischen 1 und 1,7 Litern klar im Vorteil.
Fazit
An den tollen Bügelergebnissen, die mit dem Reinold zu erzielen sind, scheint kein Zweifel zu bestehen. Die überwiegende Mehrheit der Kunden stellt dem Bügeleisen diesbezüglich gute bis sehr gute Noten aus. Das hohe Gewicht, die 'klobige' Form sowie der kleine Wassertank stehen zwar ab und zu in der Kritik, schmälern aber den insgesamt doch meistens sehr guten Gesamteindruck nicht wirklich – sogar die Anschaffungskosten von rund 199 Euro (
Amazon) werden ziemlich oft als gerechtfertigt betrachtet. Das Problem mit dem Wassertank wiederum lässt sich zumindest ein bisschen entschärfen, und zwar dadurch,
dass dem Professional Plus ***** von Rotel der Vorzug gegeben wird. Dessen Tank fasst 300 Milliliter, die Kesseltechnik dagegen ist identisch – was kaum überrascht. Denn das Gerät wurde früher von Reinold vertrieben, 2012 wiederum hat das Schweizer Unternehmen Rotel die Kooperation aufgelöst, das Bügeleisen ist seitdem in leicht überarbeiteter Form Bestandteil des eigenen Sortiments. Preislich schenken sich die beiden Konkurrenten allerdings nichts.