Im russischsprachigen beziehungsweise slawischen Raum sind Multikocher sehr beliebt, weswegen viele Geräte speziell für den dortigen Markt produziert werden. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Modelle, sofern sie auch hierzulande vertrieben werden, kein deutschsprachiges Bedienfeld – geschweige denn eine deutsche Anleitung – besitzen. Eine löbliche Ausnahme bildet der RMC-M20. Er gehört zum umfangreichen Sortiment des renommierten Herstellers Redmond und fällt dabei in die „Einstiegsklasse“, das heißt, er besitzt ausschließlich Automatikprogramme für eine spielend einfache und möglichst komfortable Bedienung.
Nicht nur Standardbasisprogramme
Dabei ist es jedoch höchst erfreulich, dass sich der Redmond nicht auf Basisprogramme zum Kochen, Braten und Garen/Dünsten beschränkt, wie es bei vielen „Einsteigermodellen“ leider der Fall ist – wobei „Kochen“ übrigens nicht nur Reisgerichte à la Pilaw, sondern auch Suppen, Milchreis und Eintöpfe sowie das Einkochen von Marmelade oder die Kompottherstellung meint. Das Garen wiederum geschieht, wie bei vielen Multikochern, ohne Dampfdruck,
einen Schnellkochtopf kann der Redmond daher nicht ersetzen. Dafür aber
einen Joghurtbereiter sowie – in einem begrenzten Umfang natürlich – einen Backofen, denn Brot, Kuchen und Kekse kann der Multicooker ebenfalls zubereiten. Die Sterilisations-Funktion wiederum lässt bestimmt Familien mit Kleinkindern aufhorchen, Babyfläschchen und Co sind ruck, zuck ausgekocht. Das Gerät eignet sich ferner zum Pasteurisieren sowie zum Einkochen von Gemüse und Co in Gläsern.
Variationsmöglichkeiten
Die diversen Programme – insgesamt sind es zehn an der Zahl – erledigen von der Auswahl der Kochtemperatur bis zur Garzeit alles selbst, laut Herstellerseite kann lediglich die Kochzeit, nicht jedoch die Temperatur individuell verändert werden – experimentierfreudige Köchinnen und Köche werden sich daher vermutlich weniger für den Multicooker interessieren. Die Startzeit kann 24 Stunden im Voraus festgelegt werden, die Warmhaltefunktion lässt sich auf die Dauer dieses Zeitraums ausdehnen – obwohl es unwahrscheinlich ist, dass diese großzügige Option jemals in Gänze ausgeschöpft wird. Eine Aufwärm- und eine Memory-Funktion runden das Paket ab, wobei Letztere dafür sorgt, dass nach einer Unterbrechung – etwa durch einen Stromausfall nach Ziehen des Netzsteckers – der Kochvorgang nicht wieder von vorne startet, sondern am Zeitpunkt des Abbruchs fortgeführt wird.
Fazit
Obwohl „nur“ ein Einsteigermodell, imponieren die breit gestreuten Einsatzmöglichkeiten des Redmond für die Zubereitung von Gemüse, Fleisch und Fisch sowie beim Backen oder für Nachspeisen, die Sterilisationsfunktion wiederum kommt, zusammen mit dem Babynahrungsprogramm, Eltern entgegen. Dem Gerät wird ferner bestätigt, einfach zu reinigen zu sein sowie eine solide Verarbeitung und Materialgüte aufzuweisen, die Handhabung ist nicht nur dank des deutschsprachigen Bedienfelds kinderleicht. Kurzum: Der Multicooker darf mit Fug und Recht beanspruchen, den Einstieg in diese hierzulande leider noch nicht so weit verbreitete Geräteklasse ungemein leicht zu machen. Aufgrund der doch recht hohen Anschaffungskosten von rund 180 EUR (
Amazon) sollten man diesen Versuch jedoch schon ziemlich ernst meinen. In der Verarbeitung scheinbar nicht ganz so topp, dafür mit 42 automatischen und manuellen Programmen ausgestattet ist wiederum der Redmond RMC-M70, der sich an Fortgeschrittene oder Experimentierfreudige wendet und in Weiß/Schwarz (
Amazon) und Weiß/Grau (
Amazon) für dieselbe Summe erhältlich ist.