Nachdem vor einiger Zeit die Computerhersteller begonnen haben, Android-Smartphones auf den Markt zu werfen, tun es ihnen nun die Fotounternehmen und Digitalkamerahersteller nach. Wie das Online-Magazin „Engadget“ berichtet, drängt mit Polaroid nun der nächste Hersteller mit einem eigenen Smartphone auf den Markt. Das Polaroid SC1630 zeichne sich insbesondere durch die hochwertige Optik aus, die einer ausgewachsenen Kompaktkamera alle Ehre machen würde: In dem Mobiltelefon sei immerhin eine 16-Megapixel-Kamera verbaut, die über eine Blende zwischen F3,1 und F5,6, eine maximale Verschlusszeit von 1/1400 sowie ISO-Einstellungen von bis zu 3200 verfüge. Ferner biete das Kamera-Handy einen dreifach optischen Zoom sowie einen fünffach digitalen Zoom.
Natürlich sind auch alle Spielereien moderner Kompaktkameras vertreten. So sollen laut Engadget eine Bildstabilisierung, die Möglichkeit zum Geo-Tagging und ein Videomodus mit bis zu 720p Auflösung vorhanden sein. Ebenso integriert sei ein Xenon-Blitzlicht für Fotos unter schlechten Lichtverhältnissen. Dies und der optische Zoom wären auch die beiden wichtigsten Merkmale des Handys: Sie sucht man bislang bei Foto-Handys noch immer lang.
Zur Ausstattung des Mobiltelefons sollen davon abgesehen ein mit 3,2 Zoll eher bescheiden wirkender Touchscreen mit hoher WVGA-Auflösung, 512 Megabyte RAM-Speicher, 512 Megabyte interner Flash-Speicher, ein Steckplatz für microSD-Karten und Micro-USB gehören. Zum verwendeten Prozessor wird leider kein Wort verloren. Unverständlich erscheint in jedem Fall die Entscheidung zugunsten einer minderwertigen 2,5mm-Klinke und die Integration eines nur 1.020 mAh Nennladung fassenden Akkus. Das wäre selbst für ein normales Handy arg wenig Leistung, bei einem Smartphone ist das absolut inakzeptabel. Erst recht bei diesem Modell, das über eine Zoommechanik verfügt, die jede Menge Strom zieht.
Angeblich soll Polaroid sich des Problems bereits bewusst sein und an einer alternativen Version arbeiten. Was genau geändert werden soll, ist unbekannt. Doch das Polaroid SC1630 steht unter keinem guten Stern: Es basiert anscheinend auf dem glücklosen Altek Leo, welches eigentlich schon Anfang 2011 in den Handel kommen sollte und dann doch wieder zurückgezogen wurde. Jenes hatte noch ein 14-Megapixel-Kameramodul, ansonsten aber identische Eckdaten. Ob wir das SC1630 jemals zu Gesicht bekommen? Oder werden wir 2013 an gleicher Stelle über eine neue Version des Leo berichten, die vom nächsten Hersteller lanciert wird?
Update 16.01.2012: Wie es scheint, handelt es sich bei der Polaroid SC1630 tatsächlich um eine reinrassige Kompaktkamera und nicht um ein Smartphone. Android dient offenbar nur der Verwendung diverser Fotobearbeitungsapps und der Bedienung des Gerätes. Zumindest lässt sich auf der zwischenzeitlich aktualisierten Website von Polaroid kein Hinweis zu einer Telefonfunktion finden...
13.01.2012