Wie soeben bekannt wurde, hat der Trabec Race den begehrten Red Dot Product Design Award in der Kategorie Sport & Spiele erhalten. Die Auszeichnung verdankt der vom schwedischen Hersteller POC fabrizierte Fahrradhelm nicht allein seinem außergewöhnlichen Design – dieses allein würde bei Stürzen nicht viel nützen. Viel mehr hat insbesondere der hohe Sicherheitsstandard hat dazu beigetragen, dass der Helm prämiert wurde.
Schon an der Bauform lässt sich erkennen, dass POC bei der Konstruktion des Helms weiter gedacht hat als die Konkurrenz. Der Helm umschließt den Kopf hinten und an der Seite deutlich mehr als die herkömmlichen Fahrradhelme, die buchstäblich auf dem Kopf sitzen – beim POC sitzt der Kopf vielmehr eher im Helm. Die Außenschale wiederum ist beinahe nahtlos, zumindest an den exponierten Stellen. Der eigentliche Clou jedoch findet sich im Innern: Der für die Stoßabsorption zuständige ESP-Liner ist nämlich zusätzlich mit Aramid verstärkt, was ihm eine besonders hohe Stabilität verleiht.
Auch in puncto Komfort beziehungsweise Handling kann der POC überzeugen. Die Anpassung an die individuelle Kopfform ist sehr einfach und kann mit einer Hand erledigt werden – kurz nachziehen während der Fahrt ist also demnach leicht möglich. 16 große Öffnungen sorgen für Frischluft. Allerdings fand die Belüftung des POC in den kritischen Blicken der Tester des „Mountain Bike“-Magazins nicht die vollste Zustimmung, andere Modelle können in dieser Disziplin mehr. Einen Vorteil hat auf der anderen das Belüftungssystem: Wo keine Löcher oder Schlitze vorhanden sind, kann auch von außen nichts eindringen.
Ebenfalls nicht ganz zufrieden sein werden Biker, die auf ein geringes Gewicht extrem viel Wert legen. Die stabile und umschließenden Bauweise fordert auf der Waage ihren Tribut, denn der POC wiegt deutlich mehr als 300 Gramm. Konzipiert ist der Fahrradhelm für Biker, die es ins Gelände zieht, aber auch in der Stadt kann er natürlich getragen werden – in diesem Fall sollte man das Schildvisier allerdings besser abmachen.
Das größte Manko für den Helm wird daher sicherlich sein Preis sein: In der Race-Version kommt er auf 179 Euro, in der „einfachen“, nicht mit Aramid verstärkten Version auf 159 Euro (Amazon). Für einen wortwörtlich jetzt sogar ausgezeichneten Helm ist dies allerdings, genau betrachtet, nicht unbedingt viel zu viel.
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- Erschienen: 12.10.2010 | Ausgabe: 11/2010
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: Kevlarverstärktes Inmold, großer Hartschalenanteil und tiefgezogenes Heck für mehr Sicherheit; Originelles, eigenständiges Design; Bequemer Sitz durch gute Passform und großflächige Polsterung.
Minus: Hohes Gewicht; etwas eingeschränkte Belüftung, stolzer Preis.“