Bei Lautsprechern muss man grundsätzlich Kompromisse eingehen. Einen raumfüllenden Sound liefern im Grunde nur Systeme mit entsprechendem Volumen, während kompakte Speaker im Gegenzug meist relativ dünn klingen. Pioneer will dieses Problem beim Heimkinosystem BCS-HF818 nun gelöst haben. Ihr Ansatz: eine Technologie namens HVT.
HVT steht für „Horizontal-Vertical-Transforming“. So tauft Pioneer einen Mechanismus, bei dem die Membranen und die Antriebsmagneten des Lautsprechers nicht wie normalerweise üblich auf einer Ebene liegen. Stattdessen sind die Magneten in einem 90°-Winkel zum Konus verbaut, wobei die horizontale Antriebskraft der Magneten in eine vertikale Bewegung der Membranen umgewandelt wird. Nach Ansicht der Entwickler lassen sich dadurch zum einen kompakte Lautsprecher bauen, ohne dabei gleichzeitig den Bewegungsbereich der Membranen einschränken zu müssen. Und zum anderen ist es laut Pioneer auf diese Weise möglich, in einem kleinen Gehäuse doppelseitige Treiber unterzubringen. Die Folge: Ein raumfüllender Klang trotz kompakter Abmessungen.
Konkret sind die Lautsprecher knapp 20 Zentimeter breit, 9,2 Zentimeter hoch und lediglich 3,7 Zentimeter tief. Zusammen mit dem Subwoofer ergibt sich dabei laut Datenblatt eine maximale Ausgangsleistung von 560 Watt. In Sachen Funktionalität wiederum bietet die Anlage alle Features, die man von einem modernen Heimkinosystem heute erwarten kann. Sie spielt dreidimensionale Blu-rays, kann per integriertem WLAN auf Internet und DLNA-Netz zugreifen, hat einen Dockingstation für iPod und iPhone im Gepäck und verfügt darüber hinaus über eine komplett bestückte Anschlussleiste. Dazu gehören auch drei HDMI-Schnittstellen (2 Eingänge, 1 Ausgang) inklusive Audiorückkanal. Demnach lässt sich der TV-Ton auch ohne separates Audiokabel zur Anlage transportieren.
Die Pioneer BCS-HF818 kostet derzeit bei Amazon rund 800 Euro. Das ist viel Geld, allerdings erscheint der Preis angesichts des hohen Funktionsumfangs durchaus angemessen. Ob dazu auch der Sound passt, werden die ersten Erfahrungsberichte der Netz-Community zeigen.
02.12.2011