Der NT 9110/10 setzt ein vollkommen anderes Rasiersystem ein, um lästige Haare in Nase- und Ohren zu entfernen. Das Prinzip funktioniert auch gut, wie viele Kunden berichten, von Vorteil ist dabei vor allem, dass die Gefahr des Ziepens und Ausreißens nicht mehr gegeben ist. Allerdings hat der von Philips hergestellte Nasen- und Ohrentrimmer, der übrigens auch für die Augenbrauen eingesetzt werden kann, mit einem großen Manko zu kämpfen: Viele Geräte gaben schon nach wenigen Anwendungen den Geist auf.
Normalerweise setzen Nasen-/Ohrentrimmer rotierende Klingen ein, die runde Spitze wird eingeführt, die Haare über Schlitze eingezogen und abgeschnitten. Der Philips hingegen arbeitet mit zwei Klingen, die wie bei einem Bartschneider sich gegenläufig bewegen. Dazu ist die Spitze mit den Messern länglich geformt, das Gerät kann daher viel tiefer in die Nase oder das Ohr eingeführt werden. Das Schneideprinzip verlangt jedoch, dass die Haare möglichst exakt im richtigen Winkel getroffen werden – aus diesem Grund ist der Scherkopf leicht angewinkelt, um das Handling zu erleichtern. Zahlreiche Kunden bestätigen dem Philips, dass mit dem Trimmer die Haare sauber und glatt abgeschnitten und nicht, wie beim herkömmlichen System, teilweise schmerzhaft herausgezupft werden. Die Handhabung erfordert allerdings etwas mehr Feingefühl und auch Übung, zumindest anfänglich. Probleme machen besonders die kurzen Haare, die sich weit vorne im Ohr oder der Nase befinden. Außerdem sammeln sich die abgeschnittenen Haare nicht wie bei den Modellen mit Rundkopf im Gerät, teilweise verbleiben sie sogar in der Nase beziehungsweise im Ohr – eine anschließende vorsichtige Reinigung ist also ratsam. Der lange Scherkopf flößt ebenfalls vielen anfänglich Respekt ein – aber keine Sorge: Die Gefahr, sich tief in der Nase zu schneiden, ist nahezu gleich Null.
Zwar zeigen sich, wie so häufig, nicht alle Kunden von dem innovativen Schneidesystem überzeugt, ihre Zahl ist aber doch so groß, dass der Philips zumindest einen Versuch wert ist. Doch leider spricht genau dagegen ein gewichtiges Argument. Denn in vielen Fällen berichten Kunden davon, dass der Nasen-/Ohrtrimmer schon nach wenigen Anwendungen aus unerfindlichen Gründen seine Dienste eingestellt hat. Da sich das Gerät nicht öffnen und reparieren lässt, wandert es unweigerlich in den Müll. Das vorzeitige Verscheiden vieler Geräte ist sehr rätselhaft, die Vermutung, dass sich etliche „Montagsgeräte“ im Umlauf befinden könnten, liegt daher leider sehr nahe. So kann der Philips nur bedingt zur Anschaffung und zum Ausprobieren empfohlen werden. Wer es trotzdem wagen will, kann das Gerät für knapp 17 EUR auf Amazon erstehen.
03.05.2012