Der Internethändler Pearl mischt mit seiner Touchlet-Serie schon eine ganze Weile auf dem Tablet-Markt mit. Bislang jedoch konnten diese Einsteigergeräte nicht wirklich überzeugen, vor allem die resistiven und daher recht träge reagierenden Touchscreens ließen keine echte Freude aufkommen. Mit dem Pearl Touchlet X4 ändert sich das: Die neueste Ausgabe des Tablets besitzt einen kapazitiven Touchscreen, der nicht nur zügiger anspricht, sondern auch Multitouch mit bis zu fünf Fingern erlaubt.
Die Auflösung des Displays beträgt leider nur 800 x 480 Pixel bei 16 Millionen Farbstufen, doch geht das in dieser Preisklasse und bei der kleineren 7-Zoll-Bilddiagonale gerade noch in Ordnung. Viele Nutzer legen mehr Wert auf eine flüssige Bedienung als auf eine besonders hohe Auflösung. Und flüssig sollte das Tablet eigentlich arbeiten: Im Inneren sorgt ein 1 GHz starker Prozessor zusammen mit 512 Megabyte RAM-Speicher für die nötige Power. Da es sich nur um eine Single-Core-CPU handelt, ist bei sehr grafiklastigen Apps natürlich mit Problemen zu rechnen, ansonsten dürfte diese Kombination aber ausreichen.
Die Konnektivität fällt ebenfalls recht erfreulich aus. So findet sich flottes WLAN nach 802.11 b/g/n nebst Mini-HDMI und USB 2.0. Ein microSD-Steckplatz erlaubt die Erweiterung des mit 4 Gigabyte dann doch etwas knappen Speichers um bis zu 32 Gigabyte. Zwei Nachteile hat das Tablet dann aber doch: Wie so oft bei Billig-Tablets hat der Hersteller auf eine aktuelle Android-Version verzichtet und setzt auf Android 2.3. Speziell für Tablets entwickelte Apps, die auf Android 3.x aufsetzen, könnten also Kompatibilitätsprobleme zeigen. Ferner besitzt das Tablet laut Hersteller nur 2x 1.500 mAh Nennladung im Akku. Das ist selbst für ein kleines Tablet sehr wenig Saft und könnte für eine niedrige Ausdauer sprechen.
Davon abgesehen jedoch ist das Pearl Touchlet X4 mit 140 Euro ein echter Preiskracher, das den Kampf mit dem Odys Loox aufnimmt, das knapp 100 Euro kostet und bei den Nutzern für viel Diskussionen sorgt. Das Touchlet X4 hat dabei einige Vorteile auf seiner Seite: Es bietet zum einen ein kapazitives Display und zum anderen sogar eine moderne Schnittstelle wie HDMI. Das Loox dagegen hat mit 1,2 GHz minimal mehr Power und mit 800x 600 Pixeln eine ebenso minimal bessere Auflösung. Die beiden Vorteile des Touchlets dürften das aber in der Praxis bei weitem überwiegen. Dürften, denn freilich handelt sich hierbei um eine reine Gegenüberstellung auf dem Papier. Wie die Realität aussieht, müssen noch kommende Tests zeigen.
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- Erschienen: 04.08.2011 | Ausgabe: 5/2011 (September/Oktober)
- Details zum Test
ohne Endnote
„Plus: Kein 3.x aber immerhin Android 2.3; Kompakt und leicht.
Minus: Schwacher Akku; Keine Kamera, kein GPS-Modul.“