Da inzwischen auch einfache Notebooks über genügend Performance verfügen, um den Ansprüchen der Texterkennung gerecht zu werden und die Entwickler stetig an der Verbesserung der OCR- (Optical Character Recognition) Technologie gearbeitet haben, ist ein zügiges und produktives Arbeiten mit fast jedem PC möglich. Nuance hat die Texterkennung via Scanner, Kamera oder fertiger Bilddatei soweit perfektioniert, dass der User mit Omnipage Pro 18 deutlich schneller als mit anderen OCR-Programmen arbeiten kann.
Die Auswahl an OCR-Software ist im Vergleich zu anderen Anwendungsbereichen eher gering, was die die Kaufentscheidung vereinfacht. Neben kostenlosen OpenSource-Projekten findet man einige kostengünstige Erkennungsprogramme, deren Ausstattung und vor allem Geschwindigkeit jedoch zu wünschen übrig lässt. Mit anderen Worten: Wer zu Hause nur gelegentlich ein Dokument einliest und viel Zeit und Muse zur Nachbearbeitung besitzt, kann auf derartige Programme zurückgreifen. Im professionellen Einsatz sieht die Welt jedoch anders aus und man erwartet ein zügiges aber auch sicheres Arbeiten mit der Texterkennung. Mit Omnipage bekommt der Anwender ein Instrument in die Hand, das man nach wenigen Minuten Einarbeitungszeit beherrschen und praktisch einsetzen kann. Um die eingescannten Dokumente besser verwalten und einer schnellen Weiterverarbeitung zuführen zu können, spendiert Nuance dem Professional-18-Paket das Verwaltungstool PaperPort 12.
Für die Installation beider Programmpakete sollte man sich etwa 10 bis 15 Minuten Zeit nehmen und über Administratorrechte verfügen, falls man an einem Firmen-PC damit arbeiten möchte. Nachdem die Software einige Aktualisierungen (Visual C++, .net-Framework, MSXML4 Parser) durchgeführt hat kommt man um den Neustart des PCs nicht herum, damit im nächsten Schritt die eigentlichen Anwendungen installiert werden können. Nach Eingabe der Seriennummern und der Registrierung beim Hersteller sind die Anwendungen für den ersten Einsatz startbereit. Lediglich der kleine Schritt der Hardware-Erkennung und Konfiguration (Scanner) liegt noch dazwischen, kann aber von jedem Laien problemlos bewältigt werden. Nach einem automatischen Update der Hardware-Datenbank wird der benutzte Scanner angeboten und kann sofort eingesetzt werden. Wer gerne individuelle Einstellungen nutzen möchte, kann ein Profil mit dem Scanner-Wizard anlegen.
Die eigentliche Arbeit mit dem Programm ist danach kinderleicht und bedarf kaum noch weiterer Erklärung. Um jedoch alle gebotenen Möglichkeiten auszuschöpfen, sollte man sich etwas Zeit für all die Extras und Feinheiten der Anwendung nehmen. Die produktive Arbeit erfolgt durch die Benutzung der drei Schalter „Laden, Bearbeiten, In Datei speichern“, die oberhalb des des Arbeitsbereichs angezeigt werden. Nach Platzierung des Dokuments im Scanner klickt man den ersten Button an und kann zwischen unterschiedlichen Quellen (Scanner, Kamera, Dateien) wählen und den Scan starten. Es folgt ein Minifenster mit der Frage nach dem nächsten Arbeitsschritt, der entweder diesen Scan abschließt oder noch weitere Seiten hinzukommen lässt. Im Bearbeitungsmodus können alle zweifelhaften Wortgebilde korrigiert oder auch ignoriert werden. Abschließend erfolgt das Abspeichern in eine Datei nach Wunschformat – die Vielzahl der angebotenen Anwendungsbereiche ist beeindruckend. Der Speichervorgang von vier Seiten Auto-Bild als editierbare PDF-Datei dauerte ganz drei Sekunden und schon stand das Dokument unter dem Adobe Reader X zur Weiterverarbeitung bereit.
Im professionellen Einsatz fallen mit der Zeit sehr viel Dokumente an, die auch entsprechend verwaltet werden wollen. Sicherlich kann das ein erfahrener User manuell bewerkstelligen, jedoch bei einem Mitarbeiterwechsel sind dann die Probleme schon vorprogrammiert. Mit PaperPort 12 gibt der Hersteller Nuance dem Anwender ein mächtiges Tool zur Verwaltung und Weiterverarbeitung in die Hand und vereinfacht die Arbeitsprozesse enorm. Die Übersicht über alle Dokumente ist extrem hilfreich und die One-Click-Buttons um Fußbereich erleichtern nicht nur die Weiterverarbeitung, sondern sparen auch einiges an Zeit ein. Ein Blick auf den Screenshot von PaperPort macht deutlich, wie einfach Dokumenten-Management sein kann.
Die Redaktionsmitglieder waren von den Fähigkeiten und der Performance des Omnipage 18 sehr begeistert und würden auch die Kosten von rund 160 Euro (bei amazon) nicht scheuen, wenn sie privat mit einer Texterkennung arbeiten würden. Unter dem Strich kommt also eine klare Kaufempfehlung heraus.
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- Erschienen: 30.11.2011 | Ausgabe: 12/2011
- Details zum Test
„gut“ (3 von 5 Punkten)
„Hersteller Nuance befindet sich mit dem Schulterschluss zur Datenwolke auf dem richtigen Weg. Schließlich gewinnen Online-Dienste zunehmend an Bedeutung, wenn es darum geht, Dokumente bereitzustellen oder langfristig zu archivieren.“