Coole Pixel mit Mängeln in Zubehör und Stromversorgung
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Vorteile:
einfache Bedienung, großer Sensor, großes Display, geringes Bildrauschen bei hohem ISO, schnelle Einsatzbereitschaft
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Nachteile:
nur Nikon-Originalakku verwendbar, nur Nikon-USB-Kabel verwendbar, nur im Windows Explorer sichtbar, in Grundeinstellung Überbelichtung
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Geeignet für:
Foto-Journalismus, Kunst, Urlaub/Freizeit, Sport/Bewegung, alltäglichen Gebrauch, Hobbyfotografen mit wenig Ansprüchen, Erwachsene, privat
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Ich bin:
Hobby-Fotograf
Diese Digitalkamera macht keine schlechten Fotos, die ganzen positiven Erfahrungen meiner Vorschreiber brauche ich sicher nicht zu wiederholen. Die Kamera ist für diejenigen empfehlenswert, die etwas Kompaktes in der Hand haben wollen (keine "Fotowaffel" für die Hemdtasche aber auch keine Schlagwumme für die Verteidigung) und die vielleicht etwas experimentierfreudig sind bzw. das Beste aus ihren Fotos herausholen wollen und noch einen optischen Sucher sowie ein gutes LCD-Display schätzen. Es gibt viele Einstellmöglichkeiten und Effekte mit dem man extravagante Bilder machen kann. So ist z.B. der einstellbare Graufilter interessant oder die Möglichkeit, bestimmte Farben aus den Fotos schon mit der Aufnahme herauszufiltern. Eigene Konfigurationen können abgespeichert und so schneller verwendet werden. Man muss sich natürlich mit den Kameraeinstellungen beschäftigen, da man mit der normalen Grundeinstellung vielleicht etwas enttäuscht wird. Am Anfang war ich etwas verärgert über die Farben. Von meiner alten "Casio QV5700" war ich normale Farben (in der Programmautomatik) gewöhnt aber bei der P7100 war ich erschrocken als ich meine Wiese im Garten fotografierte und das Gras leuchtete als wäre es fluoreszierend. Die P7100 hellt in der Grundeinstellung etwas auf sodass man die Belichtung am Einstellrad nach unten um den Faktor -0,3- oder -0,7 einstellen sollte. Auch kann man die Schärfeneinstellung sowie den Kontrast etwas nach oben korrigieren. Die angegebene Blitzreichweite von 9m ist ganz ordentlich. Belächeln muss ich jedoch immer die integrierte Lächelautomatik.
Möchte aber nun zu den Dingen kommen, die mir nicht gefallen. Beim Preis um die 400,- Euro könnte man eigentlich einen 2. Akku (Ersatzakku) erwarten, auch eine einfache Transporttasche hätte man noch zusteuern können. Weiterer Minuspunkt ist der nicht standardisierte Mini-USB-Anschluss, hier ist man immer auf das Nikon eigene Kabel angewiesen. Mir ist es unverständlich, warum man nicht die übliche Mini-USB-Buchse verbaut. Weiterhin ist mir aufgefallen, wenn man die Kamera über USB mit dem PC verbindet, erscheint die Kamera als Laufwerk nur im Windows eigenen Explorer. Wer also gern mit einem Dateimanager seiner Wahl arbeitet, wird hier das "Kamera-Laufwerk" nicht finden. Die erforderliche SD-Speicherkarte, die man selbst kaufen muss, ist noch zu verkraften, obwohl die Speichermedien heute auch nicht mehr "die Welt" kosten.
Und nun möchte ich den absoluten „Hit“ von Nikon mitteilen. Nikon hat ab der P7100 in die Akkus eine elektronische Sperre (wie es die Druckerhersteller bei den Druckerpatronen tun) eingebaut, ein Unverschämtheit. Wer sich den baugleichen Alternativ-Akku „EN-EL14“ von einem anderen Anbieter (der kein Original von Nikon ist), der hat sein „Geld zum Fenster rausgeworfen“. Wer also einen Ersatzakku braucht (was in der Regel der Fall ist), der kann Nikon das Lächeln mit über 50,- Euro versüßen.
Aufgrund der mangelnden Anpassungsmöglichkeiten (Abhängigkeiten beim USB-Kabel und beim Ersatzakku) würde ich von dieser Kamera abraten.
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