Was beim NewGen Medicals 5328 Luftreiniger versprochen wird, liest sich fabelhaft: Der „hocheffektive“ Luftreiniger mit Ionisator-Technik soll die Raumluft mit negativ geladenen Ionen anreichern und auf diese Weise positiv geladene Ionen von Schmutzpartikeln oder Viren binden und neutralisieren. Das Gerät wird als Allzweckwaffe gegen Feinstaube, Schimmel, Pollen, Milben und sogar Zigarettenrauch beworben, zudem sei die Wirkung immens: Auf immerhin 100 Quadratmetern wirke das Gerät.
All das klingt schon ein wenig übertrieben und ist es auch: Selbst deutlich teurere Geräte versprechen normalerweise nur die Verbesserung der Raumluft auf Flächen von 30 bis 40 Quadratmetern. Darüber hinaus handelt es sich um einen reinen Luftionisator ohne jede Filtertechnik. Die durch die Ionisation entstehenden Partikelcluster aus Staubteilchen, Allergenen und Bakterien sinken einfach zu Boden und können jederzeit wieder aufgewirbelt und eingeatmet werden. Sie werden also nicht wirklich völlig aus der Umgebung entfernt.
Dennoch mag natürlich ein gewisser Reinigungseffekt erzielt werden, denn was auf dem Boden ruht und nicht in der Atemluft umherschwebt, kann auch schwerer eingeatmet werden. Dem steht jedoch ein massiv negativ wirkender Effekt gegenüber: Bei dem Prozess bilden sich schädliches Ozon sowie weitere, gesundheitsbedenkliche Reststoffe beim chemischen Abbau der geruchsbildenden Gase und Aerosole - die ja aus der Luft per Ionisation entfernt werden sollen. Anders ausgedrückt: Man treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus, tauscht also einen negativen Effekt mit einem anderen.
Sinnvoller sind daher teurere Geräte bei dem die Ionisation nur in abgeschwächter Form der Bindung von Partikeln dient und die Hauptreinigungsfunktion durch entsprechende Filtersysteme vorgenommen wird. Wer auf gesundheitsbedenkliche Nebenwirkungen komplett verzichten möchte, findet auf dem Markt sogar vereinzelt Luftreiniger, bei denen die Ionisationsfunktion optional und somit komplett abschaltbar ist. Der Griff zum NewGen Medicals 5328 Luftreiniger ist daher nicht zu empfehlen.
18.08.2011