Während sich die anderen Staubsaugerroboter relativ planlos durch die zu reinigenden Räume bewegen, folgt der XV-11 von Neato Robotics einem klaren, raffiniert ausgeklügeltem Putzplan seiner digitalen Steuerzentrale. Bevor er mit der Arbeit loslegt, erfasst der Staubsauger nämlich mit Hilfe eines Lasersystems den Raum und erstellt eine Art Landkarte aller Gegenstände, die ihm im Wege stehen. Erst anschließend wird dann der Raum anhand dieses Plans systematisch von Dreck, Staub und Schmutz gereinigt.
Das systematische Vorgehen des XV-11 sorgt dafür, dass der Roboter jede Stelle in der Regel nur einmal passiert, während es bei seinen Konkurrenten durchaus der Fall sein kann, dass sie zwei-, drei- oder noch öfter eine Stelle säubern, da sie keine absolute Raumvorstellung besitzen und mit ihren Rollwegen rein vom aktuellen Input ihrer Sensoren abhängig sind. Klar, dass der XV-11 deshalb die Reinigung um einiges effizienter ausführt, wie er auch in einem direkten Vergleich mit dem Roomba 560 von iRobot souverän demonstriert hat – der XV-11 war viermal so schnell wie der Konkurrent.
In dem angesprochenen Test des Internetportals Botjunkie.com entpuppte sich der XV-11 außerdem als besser geeignet für Ecken beziehungsweise für die Arbeit entlang von Wänden. Das Gerät besitzt nämlich eine gerade Aufnahmefläche, während der Roomba 560 – wie übrigens die meisten Staubsaugerroboter – rund ist. Der Roomba wiederum hatte die Nase bei Teppichen und Tierhaaren vorne und gebärdete sich außerdem leiser.
Weitere Vergleichstests, zum Beispiel mit dem derzeit besten Staubsaugerroboter Naviboat SR8855 von Samsung, werden sicherlich folgen, und erst danach wird man sich ein klares Bild davon machen können, in welchen Disziplinen der XV-11 seine Konkurrenten tatsächlich überflügeln kann. Zumindest in den Staaten ist der XV-11 ab Juli 2010 für 399 Dollar zu haben. Bis er auch bei uns seinen Ordnungsdienst antreten kann, werden wir uns demnach solange mit planlosen Staubsaugerrobotern begnügen müssen, die jedoch mit sehr guten Testergebnissen aufwarten können: Der Naviboat SR8855, für 416 Euro bei Amazon erhältlich, schnitt mit der Note 1,4 ab, der Roomba 560 mit 1,6 kaum schlechter (429 Euro bei Amazon). Die Messlatte für den XV-11 hängt also durchaus sehr hoch.
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- Erschienen: 15.08.2011 | Ausgabe: 18/2011
- Details zum Test
ohne Endnote
Reinigung Laminat: „schlecht“;
Reinigung Kurzflorteppich: „schlecht“;
Reinigung Langflorteppich: „sehr schlecht“;
Umgang mit Haaren: „sehr gut“;
Umgang mit Hindernissen: „zufriedenstellend“;
Orientierung im Raum: „gut“;
Handhabung: „gut“.