Nicht nur beim Auto wird über die Brennstoffzelle als Energielieferant nachgedacht. Auch Handys sollen nach dem Willen des schwedischen Unternehmens myFC künftig mit seiner Brennstoffzelle Powertrekk aufgeladen werden. Wer nun befürchtet, dass das Gerät ein riesiger Klotz ist, wie es besagte Zellen für Fahrzeuge sind, kann beruhigt werden. Das Gerät fällt zwar deutlich größer aus als ein handelsübliches Ladegerät, aber andererseits klein genug, um es noch als mobiles Ladegerät bezeichnen zu können.
Interessant ist die Funktionsweise, die den Besitzer des Powertrekk von Steckdosen unabhängig macht. Um das Ladegerät zu benutzen, muss ein Deckel geöffnet und eine Kartusche namens Powerpukk eingesetzt werden. Diese ist stets nur einmal verwendbar, ähnlich also einer herkömmlichen Batterie. Über eine weitere Klappe wird dann ein einziger Löffel Wasser eingefüllt, und schon beginnt eine chemische Reaktion, die den integrierten Akku des Ladegerätes mit einer Kapazität von 1.600 mAh wieder auflädt.
Das angeschlossene Gerät muss übrigens nicht zwangsweise ein Handy sein. Auch MP3-Player und Digitalkameras können hiermit aufgeladen werden. Tatsächlich funktioniert das Powertrekk mit jedem Gerät, das mit einem Ausgangsstrom von 5 Volt und 1.000 mAh aufgeladen werden kann. Hierbei soll die chemische Reaktion auch gänzlich ungiftig ablaufen und keinerlei Schadstoffe entwickeln.
Das myFC Powertrekk kann alternativ natürlich auch per Steckdose aufgeladen werden, aber prinzipiell ist der Besitzer komplett unabhängig von externen Stromquellen. Zudem funktioniert das System zuverlässiger als etwa ein Solarpanel – und viel schneller. Zumindest solange, wie noch Wasser und Powerpukks bereitstehen. Und hier liegt der Hase im Pfeffer begraben: Warum sollte man sich für immerhin teure 185 Euro (!) ein Brennstoffzellen-Ladegerät kaufen, wenn dieses für jede Aufladung mit einer neuen Zelle gefüttert werden muss, die übrigens ihrerseits wieder 1,50 Euro kostet? Dann könnte man doch genauso gut gleich einige Ersatzakkus für sein Handy kaufen und die mit auf Wanderschaft nehmen – sie nehmen bedeutend weniger Platz weg und sind auch nicht teurer als das neue System. Ein klarer Vorteil ist beim Powertrekk nicht so ganz ersichtlich...
-
- Erschienen: 29.04.2016 | Ausgabe: 2/2016
- Details zum Test
23 von 30 Punkten
Preis/Leistung: 5 von 5 Punkten
„... Man muss nicht für jede Handyladung die Brennstoffzelle anwerfen, sondern kann das Endgerät direkt vom Akku speisen. Außerdem ist durch den Akku eine relativ konstante und auch hohe Energieabgabe gesichert ... Im Test blieb die Ausbeute der Pucks deutlich unter den vom Hersteller angegeben 1400 mAh. ... Trotzdem bietet der Power Trekk eine gute und zuverlässige Energieversorgung. ...“