Es ist wirklich zu begrüßen, dass die Hersteller wieder zunehmend neben Handys mit Riesendisplays auch kleinere Versionen für die Hosentasche auf den Markt bringen. Im Zuge dieses Trends hat nun auch der US-amerikanische Hersteller Motorola eine Miniversion seines Outdoor-Smartphones Defy auf den Markt gebracht. Doch was das Unternehmen da an Technik verkaufen möchte, ist für das Jahr 2012 leider einfach nicht mehr zeitgerecht: So arbeitet der Prozessor beispielsweise nur mit mageren 600 MHz Taktrate und das 3,2-Zoll-Display muss sich auf die schlichte Auflösung von 320 x 480 Pixeln beschränken. Unverständlich, wo doch schon das Defy in Form des Defy+ ein Prozessor-Upgrade bekam, da die Nutzer eine zu schwache Leistung moniert hatten.
Die Sparvariante des Defy hat somit einen langsameren Prozessor und ein kleines Display mit geringerer Auflösung, aber der Nutzer muss auch bei Speicher und Kamera Abstriche machen. Wobei Abstriche untertrieben wäre: Motorola hat beim Defy Mini kurzerhand auf internen Flashspeicher weitestgehend verzichtet, der Anwender muss sich mit einer microSD-Speicherkarte bis 32 Gigabyte Größe behelfen. Bei der Kamera wiederum heißt es: 3 Megapixel Auflösung, während die bisherigen Defy-Modelle jeweils 5 Megapixeln boten.
Immerhin kann man sich bei der Konnektivität nicht beschweren. Das Defy Mini arbeitet in allen vier GSM-Netzen, bietet EDGE, UMTS und HSDPA und unterstützt WLAN nach 802.11n sowie DLNA. Zudem ist Bluetooth 2.1 vorhanden, ein GPS-Empfänger rundet das Ganze ab. Kopfhörer wiederum können an der Standard-3,5mm-Klinke angesteckt werden. Als Akku findet ein Modell mit 1.650 mAh Nennladung Verwendung, der laut Hersteller bis zu 10 Stunden Dauersprechzeit ermöglichen soll. Als Betriebssystem wird Android 2.3.6 verwendet, ein Upgrade auf Android 4.0 ist ungewiss.
Das Motorola Defy Mini ist wie seine Geschwister nach IP67 zertifiziert und damit staubdicht sowie gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser gewappnet. Mit seinen Abmessungen von 107 x 59 x 13,3 Millimetern wäre das Gerät zwar nicht sonderlich elegant, aber doch angenehm handlich. Schade, dass die Technik so veraltet wirkt. Ein Snapdragon-Prozessor hätte Motorola ein paar Euro mehr gekostet, aber dem Nutzer erheblichen Mehrwert geboten. Leider ist das Defy Mini also keine kleine Ausgabe des normalen Defy+, sondern in jeder Hinsicht jenem unterlegen.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 31.08.2012 | Ausgabe: 9/2012
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,8)
„Schwache Kamera. Sie löst bei Fotos langsam aus, macht nur schwache Videos. Guter Akku. Selten bei Smartphones: gute gedruckte Anleitung. Die GPS-Ortung ist teilweise langsam und nicht sehr genau. Sehr kleiner interner Speicher.“