Möbel-Eins Laura Tandemliege

Bei online feilgebotenen Tandembetten ist man Billiges gewohnt, diese 129 Euro (Amazon) sind allerdings beinahe schon unanständig: Inklusive zweier Rollroste für das Haupt- und Auszugsbett bietet Möbel-Eins sein Funktionsbett Laura zum Kampfpreis an. Deren Idee, für den Übernachtungsbesuch des Sprosses flugs eine zweite Liegefläche aus dem Pinienholzkasten zaubern zu können, stößt auf ein sehr freundliches Nutzer-Echo – doch freilich: Ganz ohne Macken kommt man bei diesem Kurs nicht aus, Qualitätsprobleme sind auch hier möglich.

Häufige Kritikpunkte

Grundsätzlich macht das weiß oder „natur“ lackierte Laura seine Sache gar nicht so schlecht. Mit seinen beiden gleich großen Liegeflächen im Standard-Einzelschläfermaß (90 x 200 Zentimeter), das untere mit Rollen zum Ausziehen nach Bedarf, dem 150 Millimeter dicken Holz und seiner Gesamthöhe von Boxspringbett-ähnlichen 66 Zentimetern hat es einige Fans gefunden – mit Ausnahme qualitätsbewusster Eltern, die ihr Geld nachhaltig wohlinvestiert wissen wollen. Die Bewertungspraxis bei Amazon spricht eine klare Sprache: Die Verarbeitung ist mäßig, die Haltbarkeit gering. Einige sprechen von gebrochenen Lamellen, andere von defekten Rollen. Teilweise ist der Zorn so groß, dass nur Einsterne-Bewertungen vergeben werden. Ästheten stören sich ferner am Übermaß des oberen Liegebereichs, die Matratze wirke so eine Handbreit zu kurz.

Normaler Beanspruchung nicht gewachsen

Sicherlich, scheinbar kann sich manch ein Nutzer sogar die volle Sternezahl abringen, und im Gesamtbild aller Rezensionen reicht es derzeit noch für ein „Befriedigend“ – etwa mit dem Tenor, man dürfe nicht vergessen, dass man hier ein sehr günstiges Bett vor sich habe. Doch zieht man im Geist die überpositiven, inhaltlich nicht aussagekräftigen Produktbewertungen ab, blitzt das Lob zur netten Optik, der pfiffigen Grundidee eines Gästebettauszugs und der Mitlieferung von Rollrosten nur noch andeutungsweise auf. Weder das Material noch die Verarbeitung seien qualitativ in Ordnung. Schon geringe Beanspruchung könne einzelne Lamellen brechen lassen, sodass das Laura noch nicht einmal seine Kernfunktionen erfülle. Kurzum: Ein Funktionsbett für kleines Geld, das höchstens als gelegentliche Schlafstätte tauglich ist.