Der Redmonder Computerriese Microsoft stellt laut einem offiziellen Statement mit sofortiger Wirkung alle Arbeiten am Kin-Projekt ein. Mit diesem Paukenschlag verabschiedet sich das Unternehmen nach nur kurzem Gastspiel von der Bühne der Handy-Hersteller und zieht sich ins Software-Geschäft zurück. Die beiden Modelle Kin One und Kin Two sollen nur noch für kürzere Zeit bei Verizon Wireless in den USA verkauft werden, doch weitere Verkaufskanäle werden nicht mehr eröffnet.
Damit wird es auch nichts mehr mit dem eigentlich groß geplanten Verkauf der beiden Messaging-Handys in Europa. Eigentlich sollten die Geräte im Herbst 2010 beim Mobilfunkprovider Vodafone erhältlich sein. Microsoft zieht damit offensichtlich die Konsequenzen aus den miserablen bisherigen Verkaufszahlen und der damit einhergehenden harschen Kritik aus Medien- und Technikkreisen. Die meisten Beobachter sahen das Kin One und das Kin Two als kompletten Fehlschlag an.
Viele hatten Anfang 2010 erwartet, Microsoft würde mit einem Highend-Gerät sein Windows-Betriebssystem unterstützen wollen. Stattdessen kamen die beiden doch eher unattraktiven und schlicht ausgeführten Messenger auf den Markt, die den Sidekick beerben sollten. Da die Geräte zudem nicht einmal mit einem "echten" Windows Phone 7 funktionieren, das erst Ende dieses Jahres erscheinen soll, war das Interesse entsprechend gering. Für Microsoft dürfte der Rückzug aus dem Hardware-Geschäft in die reine Entwicklung des Betriebssystems Windows Phone eine sehr bittere Pille sein...
-
- Erschienen: 21.05.2010 | Ausgabe: 4/2010
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Die Dienste basieren auf Texteingaben, und so hat das quadratische Einhand-Handy One eine herausschiebbare Tastatur, die mit einem Daumen bedienbar ist. ...“