Anspruchsvollen Bartträgern wird an Billigheimern meist etwas fehlen, was das Stutzen, Trimmen und Konturieren sonst begleitet: eine frontseitige Digitalanzeige, an der sie den Batterie-Ladestand in Prozent ablesen können. Doch Lidl / Silvercrest bietet bei seinem Haar-/Bartschneider in der aktuellen Ausführung auch dieses – erstaunlich mit Blick auf den geradezu lächerlichen Preis von knapp 20 Euro. Ansonsten teilt sich der Nachfolger des mit etwas anderer Ausstattung geführten, gleichnamigen Modells dieselbe Linie: Es gibt sechs Aufsteckkämme, einen Aufsatz zum Ausdünnen, zwei Geschwindigkeitsstufen und eine große Auswahl an Schnittlängen via fünfstufigem Fein-Einstellrad zum jeweiligen Kammaufsatz. Weil ihm Lidl einen Li-Ion-Akku ins Gehäuse geschraubt hat, ist das Gerät leistungsfähig und fit für die Zukunft. Auch gut: Dank Direct-Drive-Funktion lässt es sich bei entladenen Akkus im Netzbetrieb sofort weiterverwenden.
Ob sich der Discounter-Haar- und Bartschneider auch in Sachen Haltbarkeit mit der gehobenen Konkurrenz etwa von Philips oder Panasonic messen kann, konnte bislang noch kein Käufer berichten. Seltsam in diesem Zusammenhang ist nur, dass er im Vergleich zum Vorgänger deutlich leichter geworden ist. Läge es am dünneren Gehäuse oder der schlichteren Materialwahl, wäre das den Kunden sicher nicht Recht: Auch die Robustheit ist ein Unterscheidungsmerkmal für die Qualität eines Bart- und Haarschneiders. Wäre es ein Akt der Nutzerfreundlichkeit und Reaktion auf den leicht übergewichtigen Vorgänger, machte dies den Lidl-Raspler tatsächlich zum unkomplizierten Buddy für Schnorres-, Vollbart-, Kinnmähnen- und Haupthaarträger.
10.08.2020