Für wen eignet sich das Produkt?
Irgendwann in den letzten Jahren kamen urplötzlich Plattenspieler auf den Markt, die wie ein kleiner Koffer aussehen. Eines dieser Retro-Modelle ist der Lenco Classic Phono TT-33. Damit dürfte die Zielgruppe bereits klar sein: Fashion Victims und Rock-’n’-Roll-Fans, für die neben einer einfachen Bedienbarkeit ganz klar das Design im Mittelpunkt steht. Beim Punkt Design sind sie bei diesem Modell gut bedient, da es gerade in diesem Aspekt zu gefallen weiß.
Stärken und SchwächenFür manche mag allein schon der vorprogrammierte Überraschungseffekt auf einer Party, wenn sich der vermeintliche Lederkoffer in einen Schallplattenspieler verwandelt, einen Kauf rechtfertigen. Denn im Gegensatz zu anderen Kofferdrehern kann bei diesem der Deckel geschlossen bleiben, während eine Platte abgespielt wird. Er spielt schwarze Scheiben in drei Geschwindigkeiten, sodass auch Schellack-Freunde auf ihre Kosten kommen. Ansonsten ähneln sich die Modelle sehr: Zwei-Farben-Optik (hier stehen drei Varianten zur Auswahl), ein Kunstleder-Bezug, ein Tragegriff, daneben die Gitter der Lautsprecherabdeckung. Das Gehäuse ist aus Holz, wodurch dieser Retro-Plattenspieler mit rund sechs Kilogramm kein Leichtgewicht ist. Wobei: Manche Frauenhandtasche dürfte schwerer sein … Wie bereits am Rande erwähnt, wurden Stereo-Lautsprecher verbaut, sodass weitere Schritte zur Verbindung mit einer Stereoanlage entfallen. Für den Fall der Fälle stehen jedoch auf der Rückseite ein Cinch-Ausgang und ein 3,5-Millimeter-Klinkeneingang zur Verfügung, über die eine Anlage oder ein externer Player angeschlossen werden können. Die Bedienung des halbautomatischen Drehers ist einfach. Die Verarbeitung und vor allem die Qualität der technischen Bauteile bis hin zu Tonarm und Tonabnehmer lassen jedoch zu wünschen übrig. Dies wirkt sich nicht zuletzt auf den Klang aus.
Preis-Leistungs-VerhältnisAuch wenn der Preis für den TT-33 bei Amazon sowohl bei der mintgrünen als auch der burgundroten und schwarzen Variante unter 90 Euro liegt, kann man den Riementriebler nur eingeschränkt empfehlen. Als Partygag und als Dekoobjekt kann man nicht viel falsch machen (außer sein Konto zu belasten). Für ein Hörerlebnis, wie man es beim Abspielen von Schallplatten erwartet, taugt er jedoch nicht. Dieses traurige Schicksal teilt der Koffer-Plattenspieler mit seinen Artgenossen.