Karl Krüger Haushaltswaren Aluguss Set (17-teilig)

Umfangreiche Topfsets mit vielen Einzelteilen, dazu mit dem Versprechen bester Antihafteigenschaften und hoher Abrieb- und Kratzfestigkeit stehen häufig in der Kritik – insbesondere dann, wenn es sich um Setangebote zu Spotpreisen von unter 100 Euro handelt. Nur allzu oft lassen Material- und Gebrauchseigenschaften die erhoffte Qualität vermissen, sie vertragen nur wenig Hitze oder die Antihaft-Eigenschaften lassen bereits in den ersten Wochen deutlich nach. Das von Krüger für geradezu lächerliche 92 Euro (Amazon) vertriebene 17-teilige Aluguss-Topfset macht da offenbar eine Ausnahme, wie die meist positiven Kundenbewertungen zeigen.

Greblon-Beschichtung mit keramischen Bestandteilen

Besonders positiv dabei: Es handelt sich bei den Töpfen nicht um eine wie üblich dünne PTFE-Beschichtung oder das fragwürdige PFOA. Vielmehr setzt Krüger hier auf ein etwas haltbareres Material, das von Weilburger unter der Marke Greblon bekannt geworden ist und etwa im Funktions- und Kratztest für Pfannen (ETM Testmagazin 3/2012; Stiftung Warentest 1/2011) überzeugen konnte. Die Beschichtungen werden dabei mittels Sol-Gel-Verfahren hergestellt, einem sogenannten nass-chemischen Verfahren, wobei sich eine keramische Beschichtung durch Wärmebehandlung bildet. Sämtliche Kochgeschirr-Bestandteile dieses Sets sind aus Aluguss gefertigt und mit besagter Greblon-Beschichtung verstärkt.

Ausstattung und Lieferumfang

Dass solch ambitioniertes Herstellerversprechen kritischer Würdigung insbesondere aus Nutzersicht bedarf, versteht sich von alleine. Doch offenbar hat man hier nicht zu viel versprochen: Für wenig Geld erhalte man hier ein robustes und umfangreiches Set aus vier Fleischtöpfen mit Glasdeckel (16, 18, 20 und 24 Zentimeter), einen Stieltopf (16 Zentimeter) und eine Steakpfanne mit Rillenprofil (28 x 28 Zentimeter), das trotz seiner Kunststoffgriffe bis 180 Grad Celsius hitzebeständig und für alle Herdarten mit Ausnahme von Induktionsfeldern geeignet ist. In die Waagschale wirft es zudem ein 7-teiliges Küchenhelferset mit Spaghetti-, Schaum- und Soßenlöffel, Schneebesen, Schöpfkelle und Pfannenwender – allerdings in Kunststoffausführung.

Nicht mit Metallbesteck arbeiten

Die Töpfe sollen schnell hochheizen, mit passablen Wärmeleit- und speicherfähigkeiten punkten, in Nullkommanichts sauber sein und das Versprechen halten, auch gröberen Behandlungen gewachsen zu sein. Kritik gibt es dennoch: Mit Metallbesteck dürfe keinesfalls gearbeitet werden, wie man es ansonsten von Pfanne mit keramischer Antihaftbeschichtung kenne, auch sei allzu scharfes Anbraten nicht ratsam; Abstriche gemacht werden müssen bei den Topfböden, deren kleinere Unebenheiten bei Glaskeramikfeldern zu Verlustleistungen führen oder gar kleinere Kratzer auf die Kochstelle bringen können. Auch bei der Griffisolierung sollte man nicht allzu ambitioniert denken. Wer jedoch damit leben kann, erhält jedoch für wenig Geld erstaunlich viel geboten.