Das Schächtelchen mit Spiegel ist ein Traum für Poser. Als Konzept sind Rasierhobel wie der von Kanzy Hair and Beauty aber eher für Leute gedacht, die sich den Gesichtsbewuchs nach alter Tradition und ohne den Plastikmüll von Einwegrasierern wegschaben möchten. Den Anlegewinkel von etwa 45 Grad müssen Anfänger erst noch üben und auch der Klingenwechsel ist nicht ohne: Dazu dreht man das untere Griffende bis zum Anschlag, um den Rasierkopf zu öffnen, dabei hält mit der anderen Hand den Klingenkopf – nichts, was garantiert frei von Verletzungsgefahr wäre. Und schlimmer noch: Wer ein schlecht verarbeitetes Exemplar erwischt hat, klagt über angerostete oder oxydierte Stellen oder scharfkantig abstehende Kanten.
Auch den Vergleich zum oft zitierten Modell von Mühle besteht der Victory Razor nicht ohne Weiteres. Manchen ist der Griff zu kurz und das Ganze zu kopflastig. Als günstigere Alternative und – dank des geschlossenen Kamms mit dem schmalen Seifenspalt – sanfte Variante eines Rasiermessers ist er aber einen Versuch wert. Geübten soll sogar die Intimrasur gelingen – vorausgesetzt, sie setzen dafür eine saubere, frische Klinge ein. Übrigens: Der Rasierhobel ist kompatibel mit allen gängigen Doppelklingen, auch No-Name-Modellen, die Sie über den Online-Handel zum Teil schon für weniger als 10 Euro pro 100-Stück-Packung bekommen.
14.04.2020