Auch wenn eine „3“ vor der Prozessor-Bezeichnung 820 steht, handelt es sich laut Hersteller beim neuen Sandy Bridge Prozessor noch nicht um die dritte Generation. Das ist für den Käufer recht irreführend, zumal technisch gesehen mit den drei neuen CPUs einige Veränderungen kommen. Trotzdem wird es der 3820er schwer haben, sich gegen die bestehenden Core i7-25(6)00K durchzusetzen.
Wer aufrüsten möchte muss zwangsläufig auch ein neues Mainboard kaufen, das über einen LGA2011-Sockel verfügt. Dieser soll den LGA1366 ablösen und die leistungsstarken Core i7-3960X und 3930K im Feld der leistungsstarken Prozessoren platzieren. Die beiden genannten werden mit einem offenen Multiplikator ausgeliefert, was besonders für die PC-Enthusiasten interessant werden wird. Der hier vorgestellte Core i7-3820 hingegen bietet diesen Komfort nicht und könnte nur eingeschränkt über das BIOS mit 100 MHz-Schritten übertaktet werden. Ob der Basistakt von 3,6 GHz, der im Turbo Boost auf 3,9 GHz ansteigen kann, einen echten Anreiz zum Upgraden des Systems darstellt, ist eher fraglich. Da helfen auch die zusätzlichen 2 MByte L3-Cache nicht sonderlich in der Performance. Die Zuschaltung zwei weiterer Kanäle im RAM-Controller bringen unter dem Strich keinen Leistungsvorteil. Zusammengefasst stehen dem Käufer beim 3820er dann vier Kerne bei acht Threads mit 10 MByte L3-Cache und Vier-Kanal DDR-1600 zur Verfügung. Auffällig wird es dann beim Stromverbrauch, denn der Kleine aus der neuen Serie besitzt die gleich TDP von 130 Watt wie die beiden großen Schwestern – die 2600-Serie hingegen nur 95 Watt. Aus der Perspektive der Performance wird der kommende Core i7-3930K das interessanteste Modell der Sandy Bridge-E-Prozessoren sein. Einerseits werden die Anschaffungskosten relativ niedrig bleiben und andererseits werden fast die Parameter des Topmodells erreicht. Mit anderen Worten: Sechs Kerne bei zwölf Threads und einem Basistakt von 3,2 GHz mit Turbo auf 3,8 GHz und einem 12 MByte großen L3-Cache bieten enorm viel Performance und Möglichkeiten zur Übertaktung an, da die CPU den namenszusatz „K“ für einen offenen Multiplikator besitzt – dieser kann bis 57x eingesetzt werden.
Wer sich für das Aufrüsten des Mainboards auf den kommenden X79-Chipsatz einlässt, wird praktisch nicht all das bekommen, was Intel im Vorfeld bereits angekündigt hatte. Seitens des Herstellers wurde deutlich zurückgerudert, dass sich die neuen Mainboards kaum von den gängigen P67- und Z68-Chipsätzen unterscheiden werden.
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- Erschienen: 03.04.2013 | Ausgabe: 5/2013
- Details zum Test
Note:2,19
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: Viel L3-Cache und SMT; 40 PCI-E-Lanes für MGPU.
Minus: Keine iGPU, stromhungrig.“