Mit dem neuen Ivy Bridge Prozessor gehen OverClocking und Green-IT Hand in Hand, da der Stromverbrauch gegenüber dem Sandy Bridge Vorgänger deutlich gesenkt wurde. Allerdings muss man als neuer Besitzer eines Core i7-3770K auch eine frühe Limitierung beim Übertakten mit Luftkühlung in Kauf nehmen. Bei 4,5 GHz erreicht man schnell die Grenze und müsste auf eine effiziente Wasserkühlung ausweichen. Falls aber 4,3 GHz als ausreichend hingenommen werden, bekommt man für rund 320,- bei amazon einen leistungsstarken Prozessor.
Der Namenszusatz „K“ deutet zwar darauf hin, dass der Multiplikator nicht gesperrt ist und Übertakter sich austoben können. Jedoch ob ein Umstieg für Core i7-2600k-Besitzer interessant wird, ist doch eher fraglich. Die recht hohen Anschaffungskosten können nicht darüber hinwegtrösten, dass ein sehr leistungsstarker Grafikkern als HD 4000 in der CPU arbeitet. Die Klientel des neuen Core i7-Prozessors wird ohnehin eine oder mehrere Grafikkarten im PC nutzen und wenig Gebrauch von der integrierten Grafikeinheit machen. Die recht frühe Einschränkung tritt durch die kleine Oberfläche des im 22-Nanometer-Prozess gefertigten Prozessors. Bei einer Grundfläche von 160 mm² werden die vier Kerne und der 8 MByte große Cache auf 25 Prozent weniger Fläche untergebracht, als es noch beim Sandy Bridge der Fall ist. Dann kommt noch der erweiterte Platzbedarf des neuen Grafik-Chips hinzu, dass der effektive Größenunterschied der Prozessorkerne bei 40 Prozent liegt. So kommt es auch zur Begrenzung des Stromverbrauchs auf 77 Watt, was deutlich unter einem i7-2600K mit 95 Watt liegt.
Schaut man sich die Übertaktungsversuche auf der Webseite von Tom's Hardware an, wird schnell klar, dass ein mit 4,5 GHz übertakteter i7-3770K einem i7-2600K mit 4,8 GHz nicht so schnell das Wasser abgraben kann – zumal bei dieser Leistung bereits eine Wasserkühlung für den Ivy Bridge zum Einsatz kommen muss. Bei Anwendungen mit voller Taktratenausnutzung sticht der Vorgänger den Neuling entsprechend des 300 MHz Vorsprungs locker aus. Bei Stromverbrauch kann der 3770er jedoch klar für sich punkten und zeigen, dass eine sehr moderne Technologie zum Einsatz kommt, die für eine hohe Energieeffizienz steht.
Um- oder Aufsteiger, die ohnehin mit ihrem Sockel LGA155-Prozessor zufrieden sind, werden eher rar gesät sein. Jedoch beim Einstieg in eine neue Prozessorklasse mit vier Kernen ist der Neuling sehr attraktiv für all jene, die von einem deutlich älteren Modell kommen, bzw. beim Kauf eines neuen PCs.
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- Erschienen: 03.02.2016 | Ausgabe: 3/2016
- Details zum Test
Note:2,35
Preis/Leistung: „mangelhaft“
„Plus: Gute Allroundleistung; Viel Tuningpotenzial.
Minus: Zu teuer für älteres Modell.“