HTC Snap Test

Einer der Hauptkritikpunkte am nagelneuen HTC Snap ist die Verwendung des mittlerweile etwas veralteten Windows Mobile 6.1 als Betriebssystem. Aufgrund des unglücklich gewählten Zeitpunktes für den Marktstart des BlackBerry-ähnlichen Smartphones stand das moderne Windows Mobile 6.5 noch nicht zur Verfügung. Doch die Besitzer des HTC Snap können sich eventuell über ein kommendes Upgrade auf die neuere Version des Betriebssystems freuen.

So soll Medienberichten zufolge bereits ein Upgrade auf Windows Mobile 6.5 für das HTC Cedar in Arbeit sein. Dabei handelt es sich um das Netzbetreiber-Branding des HTC Snap beim US-amerikanischen Provider Verizon Wireless. Leider ist bisher noch nicht bekannt, ob nur die Verizon-Kunden in den Genuss des Upgrades kommen werden, oder ob dieses auch für alle anderen Besitzer freigegeben wird.

In jedem Fall sind das gute Nachrichten, da sie zeigen, dass auch das HTC Snap auf der Liste derjenigen Geräte steht, die von HTC in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Netzbetreibern für eine Aufwertung auf das neue WM-Betriebssystem vorgesehen sind.

Das Online-Magazin coolsmartphone.com hat einen ausführlichen Testbericht des HTC Snap veröffentlicht und beglaubigt dem Smartphone darin eine überraschend überzeugende Leistung. Selbst in einem derzeit stark von Touchscreen-Handys dominierten Smartphone-Umfeld könne sich das Snap gut behaupten. Denn abgesehen von der fehlenden Fingerbedienung biete das Handy alles, was man sich von einem Messaging-Smartphone erhoffe: Viel Geschwindigkeit, eine umfassende Konnektivität und eine großartige Akkulaufzeit.

Insbesondere das WLAN- und das GPS-Modul würden zügig Verbindungen herstellen und reibungslos funktionieren – etwas, was nicht unbedingt auf alle HTC-Geräte zutrifft. Vor allem die GPS-Empfänger gelten bei einigen Touch-Modellen als recht träge. Die Wahl eines Trackballs – ähnlich demjenigen bei vergleichbaren BlackBerry-Smartphones – sei eine gute Wahl gewesen und sorge für eine hervorragende Navigation in den Menüs. Überraschend gut falle auch die Fotoqualität der eigentlich mit 2 Megapixeln recht bescheidenen Kamera aus. Für ein Messaging-Handys sei sie allemal ausreichend.

Das HTC Snap kann also in nahezu jeder Hinsicht positiv überraschen. Nur eines kritisiert der umfassende Testbericht des Gerätes: HTC habe beim Snap leider weitgehend das Standard-Windows-Mobile verwendet und sich nur wenig Mühe gemacht, dieses auch zu verstecken. Dies mache die Bedienung tiefer in den Menüs etwas fummelig. Auch wenn es sich nicht um ein Touchscreen-Modell handle hätte man sich etwas mehr von der Eleganz eines TouchFlo 3D erhofft.

Wie das Online-Magazin Softpedia meldet, wird das Messaging-Smartphone HTC Snap am 1. Juli 2009 in den Erstverkauf gehen. Dies sei einer weiteren Roadmap der US-amerikanischen Tochter des Netzbetreibers T-Mobile zu entnehmen, die ihren Weg ins Internet gefunden habe. Beim HTC Snap soll es sich zudem um eine sogenannte „World Edition“ handeln, also ein Mobiltelefon mit Unterstützung sowohl für die CDMA- als auch die GSM-Technologie.

Daher dürfte ein Start auch in anderen Ländern nicht fern vom 1. Juli 2009 erfolgen. Mit der kanadischen Telus soll bereits ein weiterer Netzbetreiber angekündigt haben, das HTC Snap in sein Programm aufnehmen zu wollen. In Deutschland halten sich die Provider dagegen noch vornehm zurück, doch auch hier sollte das HTC Snap ohne größere Verzögerungen in den Handel kommen – spätestens über Online-Händler.

Das Messaging-Smartphone HTC Snap kann nicht nur mit einer eine umfangreichen Konnektivität und praktischen E-Mail-Funktionen aufwarten, es zeigt sich auch ausgesprochen ausdauernd. HTC hat seinem neuen Handy immerhin einen Akku mit 1.500 mAH Nennladung spendiert, was für bis zu 8,5 Stunden Nonstop-Gespräche sorgen soll. Im Stand-by-Betrieb können auf diese Woche knapp 16 Tage erreicht werden, in denen das Snap ohne den Besuch einer Steckdose auskommt.

Das besonders Erfreuliche daran: Das HTC Snap ist trotzdem ein superflaches Smartphone. Es misst in der Tiefe gerade einmal 12 Millimeter. Das ist für ein Mobiltelefon mit einem solch leistungsfähigen Akku sehr ungewöhnlich. Zum Vergleich: Der sehr ähnlich aussehende BlackBerry Curve 8900 hat einen Akku mit 1.400 mAh Nennladung und misst bereits 13,5 Millimeter in der Tiefe – und gilt ebenfalls als sehr flaches Smartphones.

Das HTC Snap verfügt über eine praktische Funktion, die wir schon lange vermisst haben: Auf Knopfdruck können die Mails im Postfach so sortiert werden, dass eine bestimmte Gruppe oder auch ein einzelner Kontakt vorrangig angezeigt wird. Dabei bleibt die chronologische Anzeige erhalten – die Mails der gewünschten Gruppe werden einfach als Block vorangestellt. Das Ganze nennt sich laut HTC „Inner-Circle“-Funktion und soll für die nötige Übersicht auch in Postfächern sorgen, die von E-Mails verschiedenster Kontakte nur so überquellen.

Das HTC Snap zeigt, wie es geht – eine solche Funktion vermissen wir schon seit Langem. Meist kann bei den E-Mail-Clients gängiger Smartphones nur chronologisch oder nach Absender sortiert werden. Dass aber generell chronologisch sortiert und trotzdem die wichtigste Nutzergruppe vorangestellt wird, ist eine wirklich interessante Idee. Vielleicht sehen wir das ja jetzt auch vermehrt bei anderen HTC-Smartphones?

Der taiwanesische Hersteller HTC hat auf der CTIA Wireless 2009 in Las Vegas das Smartphone Snap vorgestellt, das anders als viele HTC-Neuvorstellungen in letzter Zeit auf einen Touchscreen verzichtet. Stattdessen erhält der Nutzer ein Windows-Mobile-Handy im klassischen BlackBerry-Stil, das über eine vollwertige QWERTZ-Tastatur auf der Vorderseite des Gerätes bedient wird. Das Gerät verfügt über einen Qualcomm-MSM-7225-Prozessor mit 528 Mhz und 256 Megabyte ROM sowie 192 Megabyte RAM. Für Datentransfers stehen UMTS, HSDPA und WLAN zur Verfügung. Das Display ist mit 2,4 Zoll Bilddiagonale und QVGA-Auflösung ebenso einfach gehalten wie die Multimedia-Ausstattung in Form des Standard-Windows-Media-Players und einer 2-Megapixel-Kamera. Immerhin ist auch GPS vorhanden.

Das HTC Snap soll im zweiten Quartal 2009 auf den Markt kommen und zunächst den amerikanischen Markt bedienen, wo der Bedarf an eher schlichten Messaging-Handys ungemein hoch ist. Ob das Smartphone daher auch hierzulande erscheinen wird, ist noch völlig ungewiss – das dürfte von der Entwicklung des europäischen Marktes abhängen, auf dem derzeit günstige Messaging-Handys in der Regel eher von jugendlichen Kunden gekauft werden. Und dann muss das Handy eigentlich auch mehr auf der Multimedia-Seite zu bieten haben, Zugang zu Social Networks inbegriffen.